Sonntag, 9. Juni 2019
(11) Neues aus Iran



Sari

Das Land wächst uns langsam ans Herz. In Anbetracht der Einladungen, die wir von Zufallsbekanntschaften auf der Straße erhalten, nehmen wir uns vor, zu testen, ob diese auch ernst gemeint sind. Es ist unglaublich! Eine Gruppe junger Leute um die 35, zwei Geschwister nebst Familie, spricht uns in Isfahan nach der Besichtigung des Chehek-Sotun-Palastes an. Nach den üblichen Fragen, entwickelt sich ein längeres Gespräch, in dem sich viele Gemeinsamkeiten zeigen. Die eine Frau ist Anwältin, die andere Lehrerin. Als wir ihnen erzählen, dass wir beabsichtigen, mit der Bahn in den Norden nach Sari ans Kaspische Meer zu fahren, kam prompt eine Einladung - wir müssten sie dann unbedingt besuchen. Wir versprechen, dass wir sie gerne besuchen würden, wenn wir irgendwann in Sari seien. Zwei Wochen später sind die Nowruz (Neujahrs)-Ferien. Ein geplanter Termin entfällt und wir entscheiden uns kurzfristig, die Reise nach Sari zu unternehmen. Wegen der kurzfristigen Entscheidung und Nowruz bekommen wir keinen Platz mehr im Abteil; es ist alles ausgebucht. Wenigstens bekommen wir noch Plätze im Großraumwagen. Für die Rückfahrt am nächsten Tag buchen wir einen VIP-Bus. Der Bus braucht auf der gut ausgebauten Fernstraße durch das Elbursgebirge normalerweise vier Stunden nach Sari, die Bahn sieben Stunden. Das Zugticket gibt es für 150.000 Rial, das sind etwa 1 Euro, ein Spottpreis für die 300 Kilometer lange Bahnstrecke. Für die Bahn entscheiden wir uns, weil die Strecke wunderschön sein soll. Sie gilt wegen der Vielfalt der Landschaften mit Abstand als eine der schönsten Bahnstrecken.
Die Strecke von Teheran ans Kaspische Meer war eine der ersten im Iran und Teil der transiranischen Eisenbahn, die – wie jedes Kind in Iran weiß - Reza Schah in den 1930er-Jahren mit Hilfe von deutschen Ingenieuren erbauen ließ. Ingenieure und Baumeister residierten in Teheran gleich hinter dem Bahnhof in einem Viertel, das alsbald Nazi-Abad genannt wurde, was frei übersetzt Nazi-Stadt heißt, und noch heute so heißt.
Nachdem alles gebucht ist, nehmen wir Kontakt auf zu unseren Freunden, wie wir sie jetzt schon nennen können. Postwendend kommt die Antwort, dass sie uns erwarten; wir sind ihre Gäste. Sie werden uns am Bahnhof abholen. Auf die Bitte um Empfehlung eines Hotels bestehen sie darauf, dass wir bei ihnen übernachten, wie lang wir denn bleiben. Nur einen Tag. Das gibt es doch nicht. Wir haben aber schon die Rückfahrt gebucht.





Morgens um sieben fahren wir zum Bahnhof. Die Stadt schläft noch.
Durch einen Lichtertunnel, der anlässlich von Nowruz installiert ist, gelangen wir ins Innere des Bahnhofs, durchlaufen die Gepäckkontrolle und gehen zur Ausländerpolizei zur Kontrolle unseres Visums. Die Polizei sitzt gemütlich beieinander und trinkt Kaffee. Freundlich werden wir begrüßt. Es ist alles in Ordnung. Wir setzen uns vor die elektronischen Anzeigetafeln. Reinigungskräfte schwirren um uns herum.





Die in Rot auf einem Monitor leuchtende Zeit zeigt an:
'8.24 Uhr am 4. Farvardin des Jahres 1398' (24.März 2019)
Eine viertel Stunde vor Abfahrt erscheint auf der Anzeige 'Boarding' auf Farsi und auf Englisch. Wir durchschreiten die Ticketkontrolle,





gehen zum Bahnsteig





und nehmen unsere Plätze ein. Nie herrscht ein Gedränge - weder in der Halle, noch auf dem Bahnsteig, auf den man erst kommt, wenn der Zug eingefahren und zum Stehen gebracht worden ist. Dann erst wird der Zugang geöffnet.








Der Zug nimmt einen Kurs südöstlich um Teheran auf. Die dichte Bebauung lichtet sich.





In der Ebene rechts und links wird Landwirtschaft betrieben. Unter Folien und Tunneln werden unter anderem Blumen und Erdbeeren angebaut.








Wenig später geht es durch die Wüste Kavir. Beige Einöde, Sand, kaum Vegetation, Überlandstraßen, wenige Siedlungen; Schafhirten mit ihren Herden, lockeres Buschwerk aus genügsamen Tamarisken, die angepflanzt wurden, um die Ausbreitung der Wüsten einzudämmen.





Der erste Halt.





Langsam verändert sich die Landschaft. Wir kommen in die Ausläufer des Elbursgebirges, das in den Tälern noch Landwirtschaft zulässt.





Der Zug schlängelt sich mitten durchs Gebirge, entlang eines Flusses, der natürlich mäandriert, an manchen Stellen aber in ein großes Betonflussbett gezwängt wird.





Mal sind die Bergflanken zackig erodiert, mal sanft abgerundet. Die Gesteinsaufschlüsse zeigen die verschiedensten Töne in Rot und Grün.







Wir gewinnen an Höhe.





Unmittelbar an der Bahnlinie sind kleine Dörfer mit leuchtend orangen, roten oder gelben Dächern. In den Gärten blühen die ersten Bäume.





Wir bieten unserem Gegenüber Walnüsse an. Nach zweimaliger Wiederholung greift er zu. Am Bahnhof in Firouz Kouh wird eine längere Pause angekündigt. Die Reisenden erhalten Gelegenheit, in die Gebetsräume zu gehen. Wir sehen allerdings keinen, der davon Gebrauch macht.





Firouz Kouh auf fast zweitausend Metern Höhe ist mit 40.000 Einwohnern die größte Stadt auf der Strecke nach Sari. Und es ist der längste Halt, fast eine halbe Stunde.



Der Gebetsraum. "Praying room"





Die schneebedeckten Berge künden den bevorstehenden Anstieg an. Hier wird die Lok gewechselt.











Nach dem Halt kommt der Herr von gegenüber mit einer Tüte Trockenfrüchte zurück, die er uns im Gegenzug anbietet. Wir kommen auf 2000 m.








Es wird leise im Zug. Die Reisenden erfasst die Müdigkeit.








Ein kurzer Halt am Bahnhof von Veresk.





Dann kommt auch schon die berühmte Eisenbahnbrücke von Veresk. Sie liegt in einem Abschnitt, in dem der Zug über Kehren und Tunnel in kurzer Zeit zweitausend Höhenmeter hinab zum Kaspischen Meer überwindet. Die steinerne Bogenbrücke spannt sich hier über eine 110 Meter tiefe Schlucht. Es gibt die Anekdote, dass Reza Schah, als er sie 1936 einweihte, den österreichischen Architekten mitsamt seiner Familie unter der Veresk-Brücke platzieren ließ, bevor der erste Zug darüber fuhr. Eine Vertrauen schaffende Maßnahme für die Zuverlässigkeit des Bauwerkes, die Brücke und Architekt schadlos überstanden haben.





Spektakulär geht die Fahrt weiter. Der höchste Punkt der Reise liegt auf dem Pass Guduk auf 2018 Metern über Meer.





Der Zug braust über hohe Viaduktbrücken





und durch Tunnel auf der Nordseite des Gebirges hinunter.





Der Wagen schaukelt hin und her. Der Blick ist frei auf den weit unten liegenden Talboden. Mindestens vier Kehrschleifen erblickt man, die der Zug nehmen muss, um die Höhendifferenz zu überwinden. Es herrscht Alpenambiente, bewaldete Hänge, sattgrüne Wiesen, Reisfelder, Kühe, hier und dort ein Weiler.



Eine Farm



Reisterrassen











Auf dem Bahnsteig werden wir schon erwartet, und in der festlich geschmückten Bahnhofshalle wird das Empfangsfoto fällig. Dann fahren wir zur Großfamilie. Dort empfangen uns etwa zwanzig Personen. Vater, Mutter, Onkel, Cousin nebst Anhang, jeder einzelne wird uns vorgestellt. Nach der herzlichen Begrüßung, Tee und Nüssen, Gebäck und Obst begeben wir uns ins Wohnzimmer. Wir bekommen Ehrenplätze neben dem Haushaltsvorstand zugewiesen. Dann prasseln auf uns von allen Seiten Fragen ein, über uns, unser Land und was die Deutschen über den Iran denken. Wir sprechen offen über die Ängste der Deutschen über den Islam und die Ursachen und die vielen Verbote und Gebote, die das private Leben im Iran betreffen und nicht zuletzt aus unserer Sicht, das Kernproblem, die in der Verfassung festgeschriebene Einheit von Kirche und Staat, die Theokratie.
Die Frauen tragen auch im Haus ihr Kopftuch, weil femde Männer anwesend sind (auch Cousins zählen dazu). Wir ausländische Frauen müssen uns nicht daran halten - Gott sei Dank! Als das Thema 'Gleichberechtigung' angesprochen wird, nehmen ein paar Frauen spontan ihr Kopftuch ab und schwingen es applaudierend in der Luft. Viele Fragen können nicht ausdiskutiert werden. Der 'Tisch' auf dem Boden ist gerichtet, geschätzt vier Meter lang. Fisch, Huhn, Rind zur Auswahl nebst allen üblichen Zutaten wie Salat, Kräuter, Joghurt und natürlich Reis. Uns wird ein Platz am 'richtigen' Esstisch angeboten; am Boden sei es für uns doch zu unbequem (völlig richtig); wir seien dies doch nicht gewöhnt. Wir wollen aber keine Sonderstellung und versuchen uns am Schneidersitz.





Wir sitzen wieder neben dem Oberhaupt der Familie, das um unser Wohlergehen bemüht ist und uns reichlich versorgt. Bald wird der Schneidersitz jedoch zu unbequem und wir bekommen einen Krampf in der Hüfte. Gleich wird uns ein kleines Tischchen zur Seite gestellt.








Der Vater war Anhänger der grünen Revolution und ist von der Entwicklung tief enttäuscht. Die Versprechungen der Revolution seien nicht eingehalten worden.





Nach dem Essen diskutieren die Brüder, wo denn übernachtet werden soll. Nachdem sie sich vergewissert haben, dass es uns nichts ausmacht, wenn es kein warmes Wasser gibt, fahren wir hinaus zum Landhaus. Vorbei an grünen, bewaldeten Berghängen. Uns überkommen heimatliche Gefühle. Es ist neblig und regnerisch. Zwei Tage vorher war hier ein schweres Unwetter niedergegangen. Umgestürzte Bäume und abgerutschte Berghänge hatten die Straße unpassierbar gemacht. Die Schäden sind noch zu sehen. Die Straße ist aber wieder befahrbar. Die Stimmung im Auto ist gut. Eine CD wird eingelegt und im Sitzen getanzt. Das Auto schwingt im Rhythmus.








Am Stausee wird Halt gemacht. Er ist in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts ebenfalls von Deutschen erbaut worden.














Nach etwa einer Stunde sind wir am Ziel; es ist schon dunkel und lausig kalt.





Der Holzofen wird angeworfen, das vorbereitete Abendessen fertig zubereitet und das Kebab auf den Grill gelegt.








Es wird gemütlich warm.








Nach dem Essen kommt die Großmutter zu Besuch.





Sie ist Witwe und lebt allein im Nachbarhaus. Wir haben den Eindruck, dass keiner so recht weiß, wie alt sie ist. Die Angaben gehen von sechzig bis neunzig. Wir schätzen sie auf achtzig. Sie ist rüstig und geistig auf der Höhe. Sie rügt ihre Enkeltochter, weil sie kein Kopftuch auf hat, obwohl ein fremder (deutscher) Mann, zugegen ist. Nachdem zuerst die Großmutter an jedes Kind und Enkelkind und deren Ehepartnern ein geringes Eidi (Geldgeschenk zu Nowruz) verteilt hat, werden wir in das Haus der Großmutter gebeten. Eine kleine ebenerdige Hütte, die sie selbst mit ihrem Mann nach alt hergebrachter Weise erbaut hat. Das zentrale Zimmer hat etwa 15 m² und wird von einem Holzofen beheizt. Das Dach besteht aus besonders haltbaren Holzbalken, der Wandverputz aus dem üblichen Gemisch aus Dung und Lehm.





Nun überreicht der Enkelsohn der Großmutter von jedem einzelnen Familienmitglied das Eidi, das ein Vielfaches von dem beträgt, was die Großmutter zuvor verteilt hat.





Die Übergabe eines jeden Geldscheins wird von Beifallsbekundungen der Anwesenden begleitet.





Dann greift die Enkeltochter zu Kochlöffel und Topf und die Party beginnt, Tanz der Männer nach iranischer Art. Wir werden aufgefordert, mitzumachen.








Anschließend zieht die Karawane weiter. Im Nachbarhaus, einem neuen, zweigeschossigen Holzhaus, wohnt ein Onkel. Das Licht brennt noch. Unangekündigt warten wir, bis uns geöffnet wird, wobei in diesem Zusammenhang an uns die Frage gestellt wird, ob man bei uns in Deutschland einen Besuch um diese Uhrzeit ohne Anmeldung abstatten kann. Wohl eher nicht. Wir werden ins Obergeschoss gebeten und schon hat sich ein Kreis von etwa zwanzig bis dreißig Personen jeden Alters gebildet. Wir werden willkommen geheißen. Während alle Anwesenden auf dem Boden sitzen, holt man für uns zwei Stühle, keine Widerrede. Auch hier wieder Fragen über Fragen über unser Land, warum die Europäer den iranischen Islam mit dem Terrorismus in Verbindung bringen. Als die Diskussionen zu heiß werden, unterbinden die Frauen das Gespräch mit Fragen nach dem Wetter. Zum Abschluss geht auch hier die Party ab.









Am nächsten Morgen werden wir zum Busbahnhof gebracht. Dann kommt der Abschied.




Wir müssen versprechen wiederzukommen und länger zu bleiben als einen Tag. Wir haben es versprochen. Auch bei uns sind noch viele Fragen offen, über die wir mit den Freunden gerne sprechen würden.





Dort erfahren wir, dass der Bus später abfährt und so bietet man uns einen Platz im Büro an und serviert uns Tee.





Die Rückfahrt ist vom Regen begleitet und von Staus.








Die Straßenwacht ist mit schwerem Gerät damit beschäftigt, die Straßen passierbar zu machen.







Es geht hoch auf 2.200 Meter - es schneit!





Und so sieht es bei unserer Ankunft in Teheran aus.





Während es am nächsten Tag in unserem Viertel so aussieht,











hören wir von den schweren Überschwemmungen im Süden des Landes, wo auch wertvolles Weltkulturerbe zerstört worden ist.

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Samstag, 30. März 2019
(8) Neues aus Iran


Anfang März besuchen wir übers Wochenende Qazvin und Karadj, zwei frühere Handelsstädte ca. 160 km westlich von Teheran.

Chitgar-Lake

Der Weg von Teheran nach Qazvin führt am Chitgar-Lake vorbei. Das 'Naherholungsgebiet' im Nordwesten von Teheran wird mit Betonklötzen zugebaut.








Damit die Teheraner bei ihrer Naherholung aufs Shoppen nicht verzichten müssen, soll hier eine der größten und luxuriösesten Einkaufszentren der Welt entstehen, die Iran Mall. Das Projekt wurde auf der MAPIC 2017 in Cannes vorgestellt und soll mit denen in Dubai konkurrieren. Es erstreckt sich über eine Million Quadratmeter. Die Architektur wurde der kanadischen Norr Group übertragen. Investor ist die Iran Mall Commercial Company (IMCC) aus Teheran, ein führender Entwickler von Einkaufszentren und Hotels im Iran.


Das Projekt



Der Komplex wird ein großes Einkaufszentrum von 20.000 m², zwei Hotels, davon ein 5-Sterne-Hotel mit 450 Zimmern umfassen, ein Ausstellungszentrum, einen 54-stöckigen Büroturm, ein Kulturzentrum und ein Sportkomplex mit Tennisplätzen, zwei Schwimmbädern und Wellnessbereich (eines für Männer und eines für Frauen), Einrichtungen für Kongresse, Tagungen und Bankette sowie ein hochmodernes Theater mit 2.000 Plätzen. Die erste Tranche wurde Ende 2017 eröffnet.


Der bereits fertiggestellte Teil:





Das 5-Sterne-Hotel












Der 54-stöckige Büroturm im Bau





Karadj




Karadj ist eine Industriestadt mit ungefähr 2 Millionen Einwohnern. Sie ist aus 10 Stadtteilen entstanden, die 1996 zusammengefasst wurden. Um die Stadtentwicklung zu steuern, wurden in den verschiedenen Jahren Masterpläne entworfen, aber nie umgesetzt. Der erste Masterplan 1977 scheiterte an der Islamischen Revolution. In den Jahren des Ersten Golfkrieges (1980–1988) wuchs Karadj unkontrolliert wegen der vielen Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten. 1989 wurde ein neuer Plan präsentiert, der erst 1993 genehmigt wurde und den man erst 1999 zu realisieren begann. Doch illegale Siedlungen und Aneignung von Grundstücken erschwerten die Umsetzung. Nach Teheran besteht eine Metroverbindung. Der öffentliche Verkehr innerhalb von Karadj ist wenig entwickelt und die Anbindung der Vororte schlecht.



Wandmalereien












Der Verkehr









Der verschlungene Weg über den Zebrastreifen.




Die Twitter von Trump gehören in den Müll!





Shah-Abbasi-Karawanserei


An der Hauptstraße hinter der Mauer verbirgt sich die Shah-Abbasi-Karawanserei.




Unter den Safawiden wurde eine große Karawanserei und eine Steinbrücke über den Karadjfluss errichtet. Während der Kadscharenzeit (18./19. Jhd.) war die Stadt ein wichtiger Stopp zwischen Teheran und Qazvin. Die Handelsstraße durch Karadj, die nach Tschalus am Kaspischen Meer führte, wurde in den 1930er Jahren zu einer modernen Schnellstraße ausgebaut und 1938 eröffnet. Eine andere wichtige Straße über Karadj verband Teheran mit Gilan und Aserbaidschan.


Das Eingangsportal:










Der Innenhof




Um den Innenhof herum befinden sich 21 Räume mit kleinen Terrassen, die einst als Unterkunft für Reisende und Wächter dienten und als Lagerräume für die Waren.





Heute befinden sich in der Karavanserei:


Boutiquen,





ein Restaurant












und ein Festsaal für Hochzeitsfeiern.






In religiösen Familien feiern Männer und Frauen getrennt in verschiedenen Räumen.






Das Brautpaar sitzt auf der Bank hinten vor der Wand. Daneben ist der Stuhl für den Mullah, den 'Standesbeamten'.




Die Geschenke werden auf dem Tisch abgelegt.




Heirat und Familie im Iran

Die Frauen heiraten durchschnittlich mit 26, die Männer mit 30 Jahren. Normalerweise bekommen die jungen Ehepaare 4-5 Jahre kein Kind. Wird die Frau schwanger, hört sie auf zu arbeiten oder nimmt Urlaub. Der Mann unterhält die Familie. Das Kind bekommt den Familiennamen des Vaters, es wird als Moslem getauft. Arrangierte Hochzeiten sind nur noch selten, die jungen Leute lernen sich kennen. Für den Heiratsantrag besuchen Mutter, Schwester und der Bräutigam die Mutter der Braut. Ein paar Tage später ruft die Familie den Bräutigam an, ob der Antrag angenommen wurde. Bei einem zweiten Besuch wird das Ja-Wort gefeiert, die Familie des Mannes kommt zur Familie der Braut, alle sitzen im Wohnzimmer zusammen, die Braut kocht Tee und serviert ihn in einem weißen Shador (bei religiösen Familien). Der Vater der Braut befragt den Bräutigam über seine Arbeit, Wohnung. Das Brautgeld wird in Goldmünzen festgelegt und im Ehevertrag festgeschrieben. Das Geld besitzt der Mann oft nicht, es wird auch nicht verlangt, nur bei einer Scheidung wird es eingefordert. Nach der Verlobungszeit folgt die Heirat vor dem Standesamt. Das Hochzeitsfest wird privat gefeiert mit bis zu 500 Gästen. In religiösen Familien feiern Frauen und Männer getrennt, ansonsten gemeinsam. Die Gäste bringen Geschenke und Geld.




Qazvin

Qazvin gilt als Hauptstadt der Kalligraphie und ist die erste Schiitenstadt der Welt mit der ältesten Moschee. Nach der Eroberung der von den Osmanen beherrschten Stadt Tabris machte Shah Tahmasp (1524–1576) Qazvin zur Hauptstadt des Safawidenreiches (gegründet 1501 n.Chr.), einen Status, den Qazvin für ein halbes Jahrhundert beibehielt, bis Shah Abbas I. die Hauptstadt nach Isfahan verlegte. Im Jahr 1920 wurde Qazvin als Stützpunkt für die britische Norper Force (North Persia Force) genutzt. Der persische Staatsstreich von 1920, der zum Aufstieg der Pahlavi-Dynastie führte, wurde von Qazvin aus gestartet.


Die Straße vor dem Hotel




Gegenüber das Alborz Center, ein neues Einkaufscenter.





Der Weg zum 'neuen Bazar'










Der Iran-/Irak-Krieg ist allgegenwärtig.


Wandbilder zur Erinnerung an den Irak-Krieg.















Der neue Bazar

Die Sa´d-al-Saltaneh-Karawanserei stammt aus der Qajar-Ära und war nach dem Erbauer Sa'd al-Saltaneh Isfahani benannt. Sie wurde vor 130 Jahren vorwiegend für den Handel zwischen Russland und Persien gebaut und war mit zwei Hauptstraßen, zwei Hamam und sechs Innenhöfen die größte gedeckte städtische Karawanserei des Landes. Nach der hervorragenden Restaurierung der historischen Bausubstanz und Umwandlung zu einem Bazar ist ein modernes Kunst- und Handwerksviertel entstanden. In den einstigen Läden sind diverse auf Tourismus ausgerichtete Geschäfte, Cafés und Souvenirläden untergebracht.








Die Löcher in den Gewölbedecken der langen Gänge sorgten für Luft, Licht und damit man den Gebetsruf des Muezzin hören konnte.

Wasserstelle




Wasserbecken




Die Ausstellungsstücke einer Schreinerwerkstatt, dahinter das Tor zu den ehemaligen Ställen




Der noch nicht restaurierte Teil des Bazars mit Werkstätten



















In der Hauptkuppel sowie in den vier Seitenkuppeln an der Kreuzung der beiden Hauptstraßen sind schöne Fliesenmuster in gelb und türkis, den Farben der Qadscharen.












Das Ziegelgewölbe






Die Höfe

In einem Innenhof ruht ein Kamel aus Bronze mit Glocken um den Hals, als Symbol für die Karawanen.












Ulrike in fürstlichem Ornat






In anderen Höfen waren die Quartiere für die Kaufleute, Lagerräume und die Ställe für die Kamele.









Heute befinden sich Cafés in den Höfen












Die Al-Nabi-Moschee

Die Al-Nabi-Moschee liegt im nordwestlichen Bereich des Bazars. Vom Norden her kommend führt ein 120 m langer Weg, der von Mauern mit Spitzbogennischen gesäumt ist, zum Hauptportal, an das sich eine hohe Torhalle anschließt. Das Hauptportal wird von einer Goldasteh gekrönt (kleiner Dachturm, von dem aus die Gläubigen zum Gebet gerufen wurden).




Im Süden steht der Hauptiwan mit anschließender Kuppelhalle.





Die Moschee zählt zu den größten Vier-Iwan-Moscheen Irans und wurde um 1805 erbaut. Vom Westen und Osten aus ist die Moschee durch Portale vom Bazar her direkt zugänglich.









Der Goldasteh








Im Innenhof sind an der Längsseite Arkaden aufgereiht, die in der Mitte von Iwanen unterbrochen werden.











Das Gewölbe des Iwans







Das Teheran-Tor

Aus der Kadscharenzeit hatte Qazvin ursprünglich neun Stadttore. Davon sind noch zwei aus dem Jahre 1877 erhalten, das an der Ausfallstraße nach Norden gelegene 'Darvāze Kuschk' und das an der Ausfallstraße nach Süden gelegene 'Darvāze Tehrān', das 1960 grundlegend restauriert wurde.












Das anthropologische Museum

Das anthropologische Museum befindet sich im ehemaligen Hamam (orientalisches Badehaus)





















Imamzadeh Hosseyn


Im Imamzadeh ist der um 820 in Qazvin verstorbene Hosseyn, ein Sohn des achten Imam Reza, beigesetzt.











Beim Betreten des Hofes fällt als erstes der wunderschöne Trinkwasserbrunnen auf.




Für Frauen und Männer gibt es getrennte Eingänge zum Grabmal. Im Seitenflügel rechts der Eingang der Männer.




Durch den Trinkwasserbrunnen links noch sichtbar der Seitenflügel mit dem Eingang der Frauen zum Grabmal.




Die verspiegelte Vorhalle des von zwei Minaretten flankierten Grabbaues ist wegen Renovierungsarbeiten leider mit einer Plane verdeckt.




Und immer wieder faszinieren die Fliesenornamente.




Der Shador wird allmählich schon zur Gewohnheit. Die Ausgabe und Rücknahme wird genauestens registriert. Vermutlich haben früher einige beim Verlassen der Moschee schon gar nicht mehr bemerkt, dass sie den Shador noch anhatten.




Der Aufdruck enthält Angaben zur Herkunft des Shadors, eine Sicherheitsmaßnahme - 'Fromme Stiftung der Provinz'




Der Sittenwächter begutachtet kritisch die Bekleidung der Frauen; er brauchte nicht einzuschreiten.



und konnte sich auf sein Plätzchen hinter dem Trinkwasserbrunnen zurückziehen








Die Wände in der Innenhalle sind mit Spiegelfacetten und blauen und bräunlichen Fliesen ausgekleidet, die florale Ornamente bilden.












Das mit feinen Einlegearbeiten verzierte Holzkenotaph aus dem Jahre 1403 ist durch ein silbernes Gitter und einem mit getriebenem Goldblech versehenen Aufsatz geschützt.









Ulrike zwischen lauter Gebetsketten.





Geldspenden fördern die Erfüllung der Wünsche der Gläubigen.









Über allem schwebt ein riesiger Kristalleuchter





Der in der Vorhalle hängende Kronleuchter erfährt zu Nowrouz (Neujahr) seinen Frühjahrsputz.





Die verdeckte Vorhalle von innen









Florale Fliesenmuster

Die Blumenmuster entstanden in der Zeit der Safawiden 16.-18.Jhd.). Sie sind von ihrer Umgebung inspiriert. Ursprünglich zur Dekoration von Fliesen verwendet, fanden sie schnell ihren Weg in das Teppichhandwerk.



























Geometrische Muster, die in der Qadjar-Ära aufkamen.








Die Mosaiken wiederholen in schwarzer Schrift 'Allah'.






Vor dem Imamzadeh besteht auch noch die Möglichkeit einer Spende.





Eine kleine Moschee am Weg





Jameh-Mosque Atiq





Die Moschee stellt eines der prominentesten Monumente der islamischen Zeit dar. Das Gebäude weist mehrere Baustile auf, der älteste Teil gehört zur zweiten islamischen Zeit. Die Portale wurden während der Safavidenzeit restauriert.









Renovierung des Minaretts.












Das westliche Portal stammt aus der Zeit des Shah Soleiman Safavi




















Das Südportal stammt aus der Seldschukischen Zeit (11./12. Jhd.) und ist zur Zeit wegen der Renovierungsarbeiten für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es beherbergt einige wertvolle Beispiele der Reliefkalligraphie aus dem Mittelalter.





In Stein gehauen sind die Namen und Orte von Spendern für den Bau und die Unterhaltung der Moschee.




Der nördliche Iwan mit den beiden Minaretten stammt aus der Zeit von Shah Abbas









Das östliche Portal während der Qadjar-Zeit wiederhergestellt.





Der Weg zum neuen Bazar.






Ali-Qapu-Torbau


Der Ali-Qapu-Torbau stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und diente als repräsentativer Hauptzugang zu den Safawidischen Regierungs- und Palastanlagen. Die heutige Straße, die auf den Torbau zuführt, war früher eine Promenade und doppelt so breit. Zu besonderen Anlässen wurde von den oberen Stockwerken des Torbaus mit Pauken musiziert.





Im Inneren des Iwans ist auf halber Höhe eine Thult-Flieseninschrift des berühmten Kalligraphen Ali Reza Abbasi auf strahlend blauem Hintergrund angebracht.





Ein Blick in den Innenhof des Hauses von Ayatollah Seyyed Abbas Aboutorabi wird uns gewährt. Seyyed Ali Akbas Aboutorabi Fard war ein iranischer Revolutionär. Er gründete und leitete das Islamische Revolutions-komitee in Qazvin. Während des Iran-Irak-Krieges organisierte er die Miliz, wurde gefangen genommen und verbrachte zehn Jahre in irakischen Gefängnissen. Nach seiner Freilassung wurde er der Vertreter des Obersten Führers im Hauptquartier von Azadegan (entlassene Kriegsgefangene) und Teheran-Vertreter in der 4. und 5. Amtszeit der Islamischen Konsultativversammlung. Zusammen mit seinem Vater kam er am 2. Juni 2000 bei einem Autounfall ums Leben, als sie auf dem Weg nach Mashhad zur Imam Reza-Pilgerfahrt waren.





















Der ursprüngliche Bazar










Der Märtyrer-Friedhof






Der erste im Irak-Krieg abgeschossene Pilot








Der Chehel Sotun Pavillon


Shah Abassi I. ließ sich im Pavillon Chehel Sotun in Qazvin krönen.





Über den Toren befinden sich schöne Kachelmuster und das Symbol der Safawiden-Dynastie - ein Löwe mit Schwert als Symbol der Macht des Herrschers, dessen Gesicht in der Sonnenscheibe aufscheint.








Der Chehel Sotun Pavillon ist zweistöckig mit einer zentralen Halle im Erdgeschoss, Wasserbecken aus weißem Marmor und Iwane zum Garten hin. Was aussieht wie ein Teppichwebstuhl ist ein Musik-Instrument. Es sieht wie eine senkrechte Harfe aus und klingt ähnlich.

Durch eine sehr kleine Tür betritt man das Museum. An der Stalaktitendecke sind nur Reste der Bemalung zu sehen.









Wir treffen auf eine Schülergruppe.







An den Wänden wurden mehrere Schichten der Fresken aus dem 16.Jahrhundert freigelegt, sie wurden von den verschiedenen Herrschern angefertigt.




Im ersten Stock sind bunte Glasfenster und an einer Wand sieht man eine barbusige Haremsdame mit einem Buch in der Hand.




In Glasvitrinen sind 1000 Jahre alte Schriften ausgestellt, unter anderem gold verzierte Bücher des Koran. Die Persische Schrift gibt es unverändert seit 1000 Jahren, so dass alte Schriftstücke auch heute noch ohne weiteres gelesen werden können.







Das große Holzrahmenfenster mit den vielen bunten Glasscheiben taucht das Kalligraphie-Museum im ersten Stock in ein Farbenmeer.









Es ist der 9. März. Die Bäume fangen an zu blühen,





Papageien sitzen auf ihren Zweigen.





Das herrschaftliche Haus eines früheren Außenministers, das zuletzt als Museum diente.








Dem Verfall preisgegeben, das erste moderne Hotel in Qazvin.





Wandmalerei






Die Kantur-Kirche


Die russisch-orthodoxe Kantur-Kirche ist als 'Borj Naqus' bekannt und wurde von den Sowjets während der Besetzung Qazvins im Zweiten Weltkrieg erbaut.











In der Kirche befindet sich heute ein kleiner Kunstgewerbeladen.



Eiermalwettbewerb












Büsten-Allee






Die Rückfahrt in zäh fließendem Verkehr

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Montag, 18. März 2019
(7) Neues aus Iran
Abu Dhabi und Dubai - die Städte der SUPERLATIVE!



Silvester am Persischen Golf - das heißt Sommer im Winter! Wir genießen zehn Tage mit der Familie in Abu Dhabi gemeinsam am Strand (im Iran undenkbar), sind überwältigt und bekommen Genickstarre beim Anblick der Wolkenkratzer, machen eine Wüstensafari mit, besuchen den Louvre in Abu Dhabi und brauchen nicht um unser Leben zu fürchten beim Überqueren der breiten Straßen.

Doch alles der Reihe nach.



Zehn Tage in der emiratischen Hauptstadt Abu Dhabi

Abu Dhabi, die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate VAE, befindet sich auf einer dem Festland vorgelagerten Insel im Persischen Golf. Abu Dhabi zählt aufgrund des rasanten Wachstums seit 1980 zu den modernsten Städten weltweit. Bis in die 1960er Jahre bestand die bis dahin kleine Inselstadt noch aus einfachen Bauten, teilweise ohne Elektrizität, Kanalisation und Autos. Die Haupteinnahmequellen waren Fischfang und das Tauchen nach Perlen sowie der Anbau von Datteln.
Der Beginn der Erdöl-Förderung änderte diese Umstände schlagartig, Abu Dhabi wurde ab den 1970er Jahren mit einem Masterplan zu einer modernen Metropole ausgebaut. Der Plan sah eine für damalige Verhältnisse hohe Einwohnerzahl von 600.000 vor, welche nach nur zwanzig Jahren erreicht wurde. Im Mai 2008 hat der Urban Planning Council (Stadtplanungsrat) Abu Dhabis den Rahmenplan für die Stadtentwicklung bis 2030 vorgestellt. Danach soll die angestrebte 'Greater Abu Dhabi City' auf drei Millionen Einwohner wachsen. Um den großen Wohnungsbedarf zu decken, der vor allem von Arbeitsmigranten nichtarabischer Herkunft ausgeht, muss die heute fast ausgereizte Innenstadt entlastet werden. Dazu bieten sich neben den künstlichen Inseln nur noch die am Festland liegenden Küstenabschnitte mit ihrem Hinterland an. Da die Stadt auf einer Insel liegt und die schachbrettartigen Straßen gerade laufen, ist das Meer von fast überall her zu sehen. Die Konzentration auf die Ölexporte und den Handel spiegelt sich in den modernen Hochhäusern und weitläufigen Einkaufszentren wie der Abu Dhabi- und der Marina Mall wider. Architektonisch markante Hochhäuser z.T. mit arabischen Elementen und großzügig ausgebaute Straßen prägen das Stadtbild. Der hohe Grünanteil entlang aller Straßen im Emirat ist auffällig.

Auf dem Weg von Dubai nach Abu Dhabi Stadt fallen uns markante Gebäude auf:

Al Raha, die Zentrale der Immobilien- und Investmentfirma Aldar Properties.



Die Form des Gebäudes wird durch die Verwendung eines strukturellen Diagrids erreicht, einem diagonalen Stahlgitter.

Capital Gate





Der auffällige Bau befindet sich etwas außerhalb des Stadtzentrums im Südosten von Abu Dhabi auf dem Festland. Unmittelbar neben dem Abu Dhabi National Exhibition Centre unweit des Zayed-City-Stadions, dem größten Stadion des Emirates. Eigentümerin ist die Abu Dhabi National Exhibitions Company. Das Gebäude, geplant von dem englischen Architekten Robert Matthew Johnson Marshall (RMJM), ist mit 18 Grad Neigung der am stärksten geneigte Turm der Welt. Zum Vergleich - der schiefe Turm von Pisa hat eine Neigung von 3,97 Grad, die im Gegensatz zum Capital Gate vom Architekten allerdings nicht beabsichtigt war. Capital Gate ist ein Multifunktions-Wolkenkratzer. Auf eine Gesamthöhe von 160 Metern verteilen sich 35 Stockwerke. Im Gebäude befindet sich neben Büroräumen auch ein Fünf-Sterne-Hotel der Hotelkette Hyatt.
In diesem District sollen bis zum Jahr 2030 Arbeitsplätze und Wohnungen für 370.000 Menschen entstehen und in großzügig begrünten Anlagen alle Regierungsstellen und viele Behörden der VAE aufnehmen sowie diplomatische Vertretungen, Verbände usw. Ein Anfang ist mit diesen Reihenhäusern gemacht.



Das durch eine ca. 4,5 Kilometer lange zentrale Prachtachse erschlossene Gebiet erhält sternförmig sieben große Boulevards, einen für jedes Emirat. Die städtebaulich 'in arabischer Tradition' gehaltene Vorstadt wird mit Sport- und Freizeitzentren, einem Kongressbau, mindestens einer Universität und modernster Gesundheitsinfrastruktur ausgestattet.


Al Bahr Towers



Ebenfalls im Osten der Stadt stehen die 29-stöckigen, 145 Meter hohen Zwillingstürme. Sie beherbergen den Sitz des Abu Dhabi Investment Councils (ADIC), einer staatlichen Investmentgesellschaft der Regierung von Abu Dhabi, und den Hauptsitz der Al Hilal Bank.
Die größte sonnenempfindliche Fassade der Welt zeichnet sich durch eine schützende Haut aus 2.000 regenschirmartigen Glaselementen aus, die dynamisch durch ein Gebäudemanagementsystem gesteuert werden und sich je nach Sonneneinstrahlung automatisch öffnen und schließen.



Die verstellbaren Blenden reduzieren den Wärmegewinn im Innenraum durch Sonnenlicht um etwa 50 Prozent.


Impessionen aus Abu Dhabi Stadt

Unser 'Corniche Hotel'








Capital Plaza



Der Gebäudekomplex befindet sich direkt an der Corniche. Er besteht aus fünf Hochhäusern, von denen ein Wohnturm mit 45 Etagen 210 Meter hoch ist und ein Büroturm mit 34 Etagen 200 Meter. Die Basis des Gebäudekomplexes ist sieben Stockwerke hoch, auf dem Dach befindet sich ein Pool mit Bistro und Serviceeinrichtungen. Am Bau des Capital Plaza haben bis zu 3.000 Arbeiter gleichzeitig gearbeitet. Bauträger war die Real Estate Investment Services Company. In den Wohntürmen (Türme A, B, C) befinden sich 247 Wohnungen, daneben stehen zwei Türme mit Hotel- bzw. Büronutzung. Ein Großteil der Büros ist bereits vermietet, ein Teil steht seit 2011 noch leer. Im Hotelturm befindet sich das 283 Zimmer umfassende Sofitel Abu Dhabi Corniche. In der Basis des Gebäudekomplexes sind - neben der Hotellobby - auch Restaurants und einige wenige Geschäfte zu finden.







In der Stadt gibt es zahlreiche bewässerte Grünflächen. Die breiteren Straßen sind mit bewässerten Bäumen und Stauden bepflanzt.
















Promenade Corniche

Eine 7,7 km lange Küstenstraße (Corniche) verfügt über großzügige Flanierwege, Spiel- und Grünanlagen und diverse Lokale, hinter denen ein feiner Sandstrand zum Strandleben einlädt.









An insgesamt 5 Stationen werden Fahrräder vermietet.




Strandleben an der Corniche

Die Badeareale des Strands sind eingeteilt. Das vorletzte Stück vor dem Abzweig zur Wellenbrecherhalbinsel ist ein öffentlicher Badestrand ohne Eintrittsgebühren. Für die übrigen Strände ist Eintritt zu zahlen. Dort stehen auch Liegen und Sonnenschirme zur Verfügung sowie Swimming-Pools.







Pool



Pooltheke




Mittagspause an dem einen Strand




Mittagspause an dem anderen Strand




Nation Towers



Die beiden Gebäude befinden sich direkt an der Corniche und verfügen über 65 und 52 Etagen. Die Nation Towers wurden 2013 fertiggestellt und verfügen über Apartments, Büros, ein Einkaufszentrum mit gehobenen Boutique-Geschäften und das 5-Sterne–Hotel St. Regis Hotel Abu Dhabi mit 350 Zimmern, Spa- und Fitnesseinrichtungen. Beide Gebäude sind mit einer Skybridge in einer Höhe von 202,5 Metern verbunden, die die Etagen 50 und 54 miteinander verbindet. Die Skybridge war bei ihrer Fertigstellung im Jahre 2013 die höchste der Welt.




Die Türme an der Corniche



ADNOC Headquarter, Etihad Tower, das Bab al Qasr Hotel und der Emirates Palace (von links nach rechts).

ADNOC Headquarter



ADNOC ist ein staatseigenes Unternehmen mit über 90 Prozent Anteil an den landesweiten Erdöl- und Erdgasreserven des Landes. ADNOC gehört zu den weltweit größten Erdölproduzenten.

Etihad Towers

Die Etihad Towers sind ein Gebäudekomplex bestehend aus fünf Türmen unmittelbar gegenüber dem Hotel Emirate Palace, in dem sich Büros und Wohnungen befinden und - im Turm 1, dem mittleren Turm (3. von links) - das Jumeirah Etihad Towers Hotel. Auf der Suche nach einer Lokalität für Silvester, von der aus man einen schönen Blick auf das Feuerwerk an der Corniche hat, werden wir hier fündig, in der 64. Etage.





Am Eingang geben wir den livrierten Hotelbediensteten die Fahrzeugschlüssel zum Abstellen des Fahrzeuges in der Tiefgarage ab.




Damenwahl - darf ich bitten?










Die Aussicht auf das Feuerwerk an der Corniche




Der Verkehr auf der Küstenstraße steht einen Moment still.




Frohes neues Jahr 2019








Bab al Qasr Hotel



Bab al-Qasr ist der Name eines Fünf-Sterne-Hotels. Das Hotel befindet sich direkt gegenüber dem Emirates Palace Hotel zwischen den Etihad Towers und dem Khalidiya Rotana Hotel und verfügt über 677 Zimmer.


Emirates Palace

Das bekannteste Hotel von Abu Dhabi ist das im Jahr 2005 eröffnete staatliche Luxushotel Emirates Palace. Unseren Wagen stellen wir in der Tiefgarage des Hotels in gebührendem Abstand von einem goldenen Ferrari mit schwarzen Felgen ab.



Das Emirates Palace Hotel unter der Leitung der Kempinski-Hotelkette gilt als eines der luxuriösesten Hotels der Welt. Im achten Stock des Emirate Palace Hotels liegen die 'geheimen Suiten', die von der Herrscherfamilie von Abu Dhabi für die Regenten der im Golfkooperationsrat zusammengeschlossenen Nachbarn im Hotel eingerichtet wurden und unterhalten werden.
Sie sind ein Geschenk für die Vereinigten Arabischen Emirate selbst, an Saudi-Arabien, Oman, Katar, Bahrain und Kuwait. Die 680 Quadratmeter 'Ruler Suites' werden nicht vermietet. Jedem Herrscher ist eine Zimmerflucht (680 Quadratmeter groß, Deckenhöhe bis zu 6 Meter) auf Dauer zugeordnet. Nur der Herrscher selbst kann darüber verfügen, ob ein Familienmitglied oder enger Freund sie vorübergehend nutzen darf. Die sechs Herrscher-Suites sind jederzeit bezugsbereit. Es gibt keinen Unterschied in der Ausstattung und der Gestaltung der Herrscher-Suites. Die Regenten sollen sich ebenbürtig fühlen, keiner soll hervorgehoben werden. Die Herrscher-Suites verfügen u. a. über einen großen Sitzungssaal sowie, alle drei ebenso großzügig dimensioniert, einen Wohnraum, das Speisezimmer und das Haupt-Schlafzimmer mit einem separaten Ankleidezimmer. Alle Regenten müssen hinnehmen, dass in ihrem Sitzungssaal, dem sogenannten Madschlis, in dem auch Empfänge stattfinden, zwei Porträts über dem Thron des jeweiligen Besitzers hängen: Das von Scheich Chalifa bin Zayid Al Nahyan, dem Herrscher von Abu Dhabi und Gastgeber der Herrscher, und das seines verstorbenen Vaters, Scheich Zayid, der immer noch hoch verehrt wird. Die sechs Ruler Suites werden in der angegebenen Zahl der Suites nicht mit ausgewiesen. In die obersten Stockwerke gelangen VIPs über eigene Zufahrtsrampen und Aufgänge, ohne die Eingangshalle durchqueren zu müssen.
Alternative: Sie landen gleich mit dem Hubschrauber auf dem Dach. Die insgesamt 114 Kuppeln des Emirates Palace Hotels sind alle mit echtem Gold überzogen, die größte von ihnen krönt den Ballsaal und erreicht einen Durchmesser von 17 Metern. Bereits in der gewaltigen Eingangshalle verschlägt es unbedarften Hotelgästen die Sprache angesichts derartiger Pracht aus Marmor, Gold und edlen Hölzern.















Die Lobby und das 'Le Café' sind übrigens die einzigen Räumlichkeiten, die ohne Zimmer- oder Restaurant-Reservierung betreten werden dürfen. Im Café gibt es den berühmten Palace Cappuccino, bestäubt mit echten 24 Karat Goldflocken!





Zehn Restaurants sorgen mit internationalen Spitzenköchen für das leibliche Wohl und 17 Hotelshops internationaler Luxus-Marken bemühen sich, auch schmuck- und mode-technisch jeden Bedarf ihrer Gäste zu decken.







Um das gigantische Hotelgebäude mit einen Umfang von 2,5 km breitet sich auf 100 Hektar eine herrliche Parkanlage mit Pools, Bars und Palmen aus, die bis zu einer natürlichen Bucht mit dem hoteleigenen Sandstrand führt.

Blick vom Balkon des Emirate Palace auf den Strand und Marina-Island



und auf den Palastgarten




Der sich anschließende Yachthafen lädt ebenfalls zum Flanieren ein.



Blick auf das Tor zum Regierungsviertel mit seinem Präsidentenpalast




Marina Island liegt an der Mole an der Corniche Road in der Nähe des Emirates Palace Hotels

"

Zufahrt auf Marina-Island - vor uns das noch nicht eröffnete Fairmont Marina Resort.



Auf Marina Island befindet sich eine der größten Malls Abu Dhabis, die Marina Mall, ein Einkaufs- und Unterhaltungszentrum. Sie bietet daneben Freizeitmöglichkeiten wie ein Riesenrad und ein großes gastronomisches Angebot, unter anderem das Restaurant in dem sich drehenden Aussichtsturm.










Blick von Marina Island auf das Regierungsviertel bei Nacht




Heritage Village

Das Heritage Village liegt auf einer Halbinsel und bietet einen tollen Blick auf die Skyline und die Corniche. Es ist ein Freilichtmuseum in Form eines nachgebauten Oasendorfes, welches das Leben der damaligen Beduinenvölker in Zeiten vor dem Öl-Boom am Persischen Golf demonstriert. Auf der Anlage sind unter anderem ein Souk, ein traditionelles Bewässerungssystem (Faladsch), ein Brunnen sowie Beduinenzelte nachgebaut. In Werkstätten kann man den Kunsthandwerkern beim Weben, Töpfern, Gerben, Schmieden oder Glasblasen über die Schulter schauen.












Im Hafenviertel Al Meena liegen die Fischmarkthalle und der Blumenmarkt.





Blumenmarkt




Ölförderplattform




Yas Island

Die flache Sandinsel wird mit einem 40-Milliarden-Dollar-Entwicklungsprojekt durch Aldar Properties entwickelt und damit grundlegend verändert. Dazu wurden die Küstenlinien begradigt, also neue Flächen aufgefüllt, durch einen schiffbaren Kanal von 90 bis 140 m Breite eingefasst und somit auch von der See aus erreichbar gemacht. Auf dem Inselareal wurden Brücken und Straßen gebaut sowie begleitende Waldgürtel gegen die Erosion angelegt. Die Fläche der ursprünglichen Insel wurde damit um etwa ein Drittel auf ca. 25 Quadratkilometer vergrößert. Um einen natürlichen Charakter zu bewahren, wurden auch Flächen für die Wiederansiedlung des untergegangenen Mangrovenbewuchses vorgesehen.
Die Insel Yas ist eine Sport-und Spaßinsel. Sie ist wegen der Formel 1-Rennbahn, dem Yas Marina Circuit, berühmt. Auf ihm wird seit 2009 der Große Preis von Abu Dhabi zur Formel-1-Weltmeisterschaft auf der 5,554 km langen Rennstrecke ausgetragen.



Ein Highlight ist das in die Rennbahn integrierte Hotel Yas Viceroy Abu Dhabi.





Hotel Yas Viceroy Abu Dhabi

Seine geschwungene Fassade setzt sich aus rund 5.000 wabenförmigen Glasscheiben zusammen.

Ferrari World ist der weltgrößte überdachte Themenpark. Er beinhaltet eine voll funktionsfähige Freizeitrennstrecke, eine Gokartbahn sowie einen Rallye-Parcours und eine Drag-Racing-Piste. Dazu kommen ein Show- und Theaterkomplex und einige spezielle Fahrschulen mit Renn-Schnupperkursen. Im Zentrum des Gebäudes steht G-Force, eine 62 Meter hohe Vertikalfahrt. Die Passagiere sollen darauf die G-Kräfte, wie sie in einem F1-Rennwagen auftreten, simuliert erfahren können. Die übrigen verschiedenen Aktivitäten rund ums Autofahren und die schnelle Bewegung bieten unter anderem die mit 240 km/h Spitzengeschwindigkeit schnellste Achterbahn der Welt – Formula Rossa (Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 2,9 Sekunden und von 0 auf 240 in 4,9 Sekunden). In nachempfundenen Ferrari-Fahrzeugen soll dem Besucher auch mit dieser Achterbahn das in der Formel 1 auftretende Fahrgefühl, insbesondere das der hohen Beschleunigungskräfte, nahegebracht werden.

Yachthafen auf Yas island



Yachtclub-Restaurant




Achterbahn der Waterworld




Louvre Abu Dhabi

Über die Uferstraße Corniche vorbei am Hafenviertel Al Meena über die Shaikh-Khalifa-Brücke auf der Autobahn E12 gelangen wir zur künstlich angelegten Insel Saadiyat, auf der der Louvre steht. Er wird von einer riesigen weißen ornamentbestückten Kuppel gekrönt. Der Louvre Abu Dhabi ist nach einem Staatsvertrag zwischen Frankreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten vor elf Jahren entstanden. Die Musées de France hatten damals den Namen Louvre für 400 Millionen Euro auf dreißig Jahre verkauft und für den Zeitraum von zehn Jahren 300 Kunstwerke inklusive Kuratoren ausgeliehen. Insgesamt ein Deal von einer Milliarde Euro. Neben dem Louvre sind auch 13 andere Museen und Kultureinrichtungen wie das Musée du Quai Orsay, das Centre Pompidou, das Château de Versailles und das Musée du Quai Branly beteiligt und haben Werke ausgeliehen.
Alleine die Architektur des Gebäudes selbst ist schon ein Besuch wert. Der über 64.000 Quadratmeter große Bau steht direkt am Meer, zwei Drittel überspannt ein riesiges Kuppeldach mit Öffnung für Luft und Licht. Sonnenstrahlen, die durch das Kuppelnetz dringen, vergolden den Ort. Das türkisblaue Wasser, das das Museum umspült, plätschert zu den Füßen der Besucher und reflektiert das Licht. Unter der Kuppel besitzt das Museum sogar einen eigenen Bootsanleger. Sowohl durch das Dach, als auch durch die offenen Gänge weht ein leichter Luftzug. Zwischen den weißen Gebäudequadern gibt es weitläufige Plätze und Springbrunnen und Wasserbassins. Ein Ort mit magischer, entspannter Atmosphäre.
















Die Terrasse mit Blick auf Abu Dhabi






Die Skulptur "Fountain of Light" von Ai Weiwei




Schein oder Wirklichkeit?



Man glaubt ein Bild zu sehen. Tatsächlich ist das ein Wanddurchbruch nach draußen und man schaut in die Landschaft.


Wüsten-Safari

Was als individuelle Wüstentour angeboten wird, erweist sich als Massenevent. Sei's drum. Der Wagen von der Agentur holt uns am Hotel ab.



Eine rasante Fahrt durch die Wüste.







Da bleibt auch schon mal einer im Sand stecken und muss herausgezogen werden.





Der ansehnliche Wagenpark bei der Ankunft





Inklusive Dünen-Ski und Schlittenfahrt





:)))






Die Schatten der Dünen werden immer länger.




Die Sonne versinkt am Horizont. Die Nacht bricht herein.




Nach Einbruch der Dunkelheit wird das reichhaltige Buffet mit landestypischen Speisen eröffnet.



Dann beginnt das Spektakel. Aus mächtige Lautsprecherboxen erschallt die Musik in die Ruhe der nächtlichen Wüste hinein.








-Ein Tag in Dubai

Dubai ist die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) am Persischen Golf und die Hauptstadt des Emirats Dubai. Bis Mitte des vorigen Jahrhunderts gab es in Dubai nur kleinere Ansiedlungen links und rechts des Wassers. Die Menschen lebten vom Perlentauchen, Fischen und der Landwirtschaft in einfachsten Verhältnissen, ohne Toilette, fließend Wasser oder Elektrizität.
Im Nationalmuseum, genannt Dubai Museum, bekommt der Besucher eine ungefähre Vorstellung davon. Die Festung liegt im Stadtkern von Bur Dubai (historische Altstadt) und ist das älteste Bauwerk der Stadt. Der Ursprung geht zurück auf das Jahr 1787.







Nach dem ersten Fund von Erdöl auf dem Herrschaftsgebiet Dubais im Jahr 1966 änderte sich das Leben. Nicht einmal innerhalb einer Generation entwickelte sich die Stadt zu einer modernen Metropole und Drehscheibe für den internationalen Handel in Nahost, den GUS-Staaten, Afrika und den indischen Subkontinent.
Mitte des Jahres 2018 lebten in der Stadt Dubai ca. 3.103.000 Einwohner. Eine genaue Erhebung ist kompliziert, da jährlich mehrere zehntausend Einwohner als Arbeitsmigranten oder Einwanderer hinzukommen. Der Anteil von Öl und Gas am Bruttosozialprodukt ging seit den 1980ern von 54 auf 7 % zurück. Das hatte die Politik veranlasst, den Fokus früh auf Handel und Tourismus zu setzen. Heute sind Handel und Tourismus das Rückgrat der Wirtschaft. Luxusläden, ultramoderne Architektur und ein pulsierendes Nachtleben locken Touristen aus aller Welt an. Dubai zählt seit 2013 mit jährlich bis zu 14 Millionen ausländischen Touristen, Tendenz steigend, und liegt damit auf Platz 4 der meistbesuchten Städte der Welt. Mit über 31 Milliarden US-Dollar hat es zudem die höchsten Tourismuseinnahmen aller Städte.



Der Flug von Teheran nach Dubai dauert anderthalb Stunden. Wir überfliegen den persischen Golf über die Insel Kish, auf der wir im Herbst waren.





Der bisherige Flughafen, nach Passagieraufkommen der drittgrößte Flughafen der Welt hinter Atlanta und Peking, ist an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen. Der neue Dubai-World Central International Airport ist mit fünf Start- und Landebahnen als größter Flughafen der Welt geplant und derzeit mit erst einer Startbahn in Betrieb. Irgendwann soll er ab 2020 fertig ausgebaut sein.

Vom Flugzeug geht es über Laufbänder zu einer fahrerlos geführten Bahn, die uns zum Hauptgebäude bringt. Zwischen dem Dubai International Airport und der Innenstadt Abu Dhabi besteht eine Metro-Verbindung.



Die Metro-Stationen sind gigantisch.



Da unser Mietfahrzeug über kein Navi verfügt, unsere Handys zunächst keine Internetverbindung herstellen können und wir auch keine Straßenkarte haben, wollen wir uns an dem höchsten Turm der Welt, dem Burj Khalifa, orientieren und den Wegweisern folgen.



Weder das Stadtzentrum wird angezeigt, noch Abu Dhabi. Den Turm sehen wir auch nicht. Irgendwie stimmt die Richtung wohl nicht.
Und irgendwie sieht alles gleich aus - auf den ersten Blick wenigstens.





Wir verlassen bei der nächstbesten Gelegenheit die Stadtautobahn, irgendwo einen Anhaltspunkt zu bekommen, und irren durch Wüstensiedlungen. Zurück auf der Stadtautobahn landen wir in einem Neubaugebiet im Wüstengebiet. Wir sind ziemlich genervt und versuchen es ein drittes Mal, mit Erfolg.



Jetzt wollen wir erst einmal eine Tasse Kaffee trinken und beratschlagen, wie wir weiter vorgehen wollen. Wir finden auch gleich einen Parkplatz in der Nähe eines Lokals. Wir machen Mittagspause und lassen unsere Blicke schweifen. Uns Teheranern fällt der gesittete Verkehr, die Sauberkeit der Straßen und ihr hervorragender Zustand auf.





Ein Hilfspolizist verteilt Knöllchen. Ist das Parken gebührenpflichtig?



Ja, gerade noch geschafft!



Strafmandate gehen nämlich gleich an die Mietwagenfirma und werden in die Abschlussrechnung aufgenommen.

Nach der Entspannung setzen wir die Fahrt fort und bekommen einen ersten Eindruck von Dubai. Wir sind an Wolkenkratzern in der Höhe und Architektur einiges von Teheran gewöhnt. Im neuen Dubai und Abu Dhabi wird alles überboten, was wir bisher gesehen haben. Dubai ist heute die Stadt mit der weltweit höchsten Anzahl an Wolkenkratzern mit über 300 Meter Höhe sowie des höchsten Gebäudes der Welt, dem Burj Khalifa (829 Meter).



Das 1979 eingeweihte Dubai World Trade Centre, der erste Wolkenkratzer der Stadt, bildete den Anfang eines Baubooms und einer Reihe ehrgeiziger Architekturprojekte. Das damals höchste Gebäude der arabischen Welt, spielt im heutigen Stadtbild nur noch eine unauffällige Rolle; im Laufe der folgenden Jahrzehnte kamen eine Vielzahl höherer, modernerer und interessanterer Gebäude hinzu. Seit 1990 wurden weit über 200 Wolkenkratzer mit mehr als 150 Metern Höhe gebaut bzw. mit deren Bau begonnen, davon 20 mit über 300 Metern Höhe. Die im Jahre 2002 geschaffene Möglichkeit für Ausländer Grundeigentum zu erwerben, lockte internationale Investmentfonds an, die die Immobilien als Spekulationsobjekte erwarben und noch immer erwerben.





Auf der sich viele Kilometer nach Süden erstreckenden Scheich-Zayid-Straße kommen wir an zahllosen modernen Wolkenkratzern mit faszinierender Architektur vorbei, von denen jeder einzelne das Stadtbild einer mitteleuropäischen Großstadt entscheidend prägen würde.

Dubai Frame, der größte Bilderrahmen der Welt



Das Anfang des Jahres 2018 eröffnete Bauwerk wurde entworfen von dem Architekten Fernando Donis, der 2008 mit seinen Plänen für das Hochhaus den 'ThyssenKrupp Elevator Architecture Award' gewonnen hat. Das Bauwerk besteht aus zwei 150 Meter hohen Türmen, die unten durch ein Basisgebäude und oben durch eine 93 Meter lange Brücke verbunden sind mit einem über 25 m² großen Glasfußboden, der sowohl einen Blick auf den darunter liegenden Zabeel Park als auch weite Teile von Dubai freigibt. Er liegt zwischen dem zwischen dem alten Dubai mit dem Stadtteil Deira und dem modernen Dubai um den Burj Khalifa und soll die Verschmelzung von Tradition und Moderne in der Metropole symbolisieren.

Wettlauf der Rekorde

Unauffällig zwischen den Hochhäusern liegt das internationale Finanzzentrum von Dubai, das niedrige kubische Gebäude rechts neben den segelartigen Zwillingstürmen.




Hauptsitz der Metrogesellschaft Dubai, das mit der Kugel




Etisalat-Telekommunikation-Building










JW Marriott Marquis Hotel-Komplex



Das erst im Jahr 2012 fertiggestellte JW Marriott Marquis Hotel Dubai, ein Gebäudekomplex von Zwillingstürmen, war mit 355 Metern das bislang höchste Hotelgebäude der Welt, bezogen auf die Einzelnutzung als Hotel, bis es 2018 von dem nur einen Meter höheren Gevora Hotel, Dubai übertroffen wurde. Der Hotelkomplex verfügt über 900 Räume und Suiten sowie 300 Hotel-Apartments.

Die Emirates Towers



Die Emirates Towers, das dritthöchste Hotel der Welt und das zweithöchste Gebäude Dubais. Benannt nach der Staats-Airline Emirates, begeistern die Emirates Towers mit ihrer Architektur. Der eine Turm mit einer Höhe 309,1 Metern und 54 Stockwerken ist das dritthöchste Hotel der Welt. Der andere Turm, der Emirates Office Tower, ist mit 354,6 Metern etwas höher und hat 56 Stockwerke. Dieser ist nach dem Burj Khalifa das zweithöchste Gebäude Dubais. Zwischen den beiden Towern befindet sich eine exklusive Shopping Mall, eine der größten und bekanntesten Shopping Malls Dubais, die "The Boulevard at Emirates Towers".

Luxus, den man nicht abbilden, sondern nur beschreiben kann

Ehrgeizige Hotelprojekte haben Dubai bekannt gemacht, vor allem seit 1999 das Wahrzeichen der Stadt, der 321 Meter hohe Burj al Arab in Form eines Segels, mit 'sieben Sternen' (offiziell nur 5 Sterne) eines der luxuriösesten Hotels der Welt.



Mit einer Höhe von 321 Metern ist es das vierthöchste Hotelgebäude der Welt und ein Wahrzeichen der Stadt Dubai.
Ausdrücklicher Wunsch der Bauherren war es, eine Architekturikone zu schaffen, die ein Identifikationsmerkmal für Dubai wird. Der Entwurf hat die Form des Segels einer modernen Yacht und soll die Vergangenheit als Seehandelszentrum sowie die Zukunftsorientierung Dubais symbolisieren. Ursprünglich war geplant, das Hotel direkt an der Küste und nicht auf einer künstlichen Insel davor zu bauen, dieser Plan wurde aber verworfen, weil das Gebäude einen zu großen Schatten auf den Strand geworfen hätte. Das Design des Turmes in Form eines Segels wird durch den im 28. Stock zur Landseite angebrachten Hubschrauberlandeplatz (210 Meter) und das in 200 Meter Höhe zur Seeseite abstehende Restaurant ergänzt. Eine gewölbte weiße Membranfläche aus Glasfasergewebe schließt den Luftraum des V-förmigen Grundrisses zur Landseite ab. Diese 14.000 Quadratmeter große, 200 Meter hohe und 50 Meter breite Fläche war eine besondere Herausforderung für die Konstrukteure. Die innere und äußere Membrane dienen zur thermischen Isolation, außerdem wird sie nachts als Projektionsfläche für Lichtspiele genutzt. Damit die Gäste dieses architektonisch einzigartigen Hotels nicht durch winderregte Schwingungen gestört werden, wurde die Stahlstruktur mit Schwingungstilgern ausgerüstet. Hierbei handelt es sich um pendelnd aufgehängte, elektronisch überwachte Schwingmassen, die in die Gebäudestruktur integriert wurden und selbst kleinste Schwingungen des Gebäudes dämpfen. Hierdurch werden tieffrequente Schwingungen, die beim Menschen zu Unwohlsein führen können, beseitigt.



Das Burj al Arab ist eines der luxuriösesten und teuersten Hotels der Welt. Bis zur Eröffnung des Emirates Palace Hotel in Abu Dhabi 2005 wurde der Burj al Arab als luxuriösestes Hotel der Welt angesehen. Für alle Gäste stehen für den Transfer Rolls-Royce (verschiedene Modelle), BMW mit Chauffeur sowie Hubschrauber zur Verfügung. Das Hotel hat auf der Seeseite im Erdgeschoss zusätzlich einen Außenpool. Der Pool wird im Sommer gekühlt, damit das Baden trotz der hohen Außentemperaturen eine Erfrischung ist, im Winter ist er beheizt.
Der Preis für eine Nacht in der Royal-Suite in der 25. Etage des Hotels beträgt über 10.000 Euro. Dafür wird eine Suite von 780 Quadratmetern über zwei Ebenen geboten, die mit Carrara-Marmorböden ausgestattet ist, einem Treppenaufgang aus Marmor und Gold, einem Privatfahrstuhl und eine private Rezeption mit Butler. In der unteren Etage befindet sich unter anderem eine große Bibliothek mit Mahagony-Möbeln und riesigem Globus, in der oberen das Mahagony-Schlafzimmer mit drehbarem Himmelbett und separatem Ankleidezimmer. Das dazugehörige Marmor-Bad bietet einen riesigen Whirlpool. Ein ähnlich ausgestattetes Luxus-Badezimmer gehört zu einem zweiten Schlafzimmer, das in Pink und Gold gehalten ist. Den Gästen stehen außerdem ein Privatkino und ein ausgeklügeltes Multi-Media-System zur Verfügung.
Es geht aber auch günstiger - wahre Schnäppchen!
So kostet die Deluxe Suite für 4 Personen mit allerdings nur einem Schlafzimmer und 170 Quadratmeter nur 1630 Euro statt 2078 Euro pro Nacht und das mit kostenlosem Zugang zum Wasserpark für 2 Personen, kostenlosem Parkplatz und Internet!!! Für das Frühstück (optional) muss allerdings gesondert gezahlt werden. Noch günstiger die One Bedroom Deluxe Suite (2 Personen) mit Meerblick inkl. Frühstück für 1000 Euro.

Von Bur Dubai (historische Altstadt) nach Deira fährt man mit dem Wassertaxi (Abra). Die Überfahrt auf dem hölzernen schwimmenden Taxi beginnt an der Bur Dubai Abra Station, unmittelbar am Eingang des Textil Souks. Rund 10 Minuten dauert die Bootsfahrt bis man den Stadtteil Deira auf der anderen Uferseite erreicht.









Auf der anderen Seite von Deira hat ein Kreuzfahrtschiff angelegt.



Das indische Viertel



Wir schlendern durch die engen Gassen des alten Bur Dubai Souks, dem Kleider- und Stoffsouk.
Die alte, durchaus sinnvolle mächtige Holzkonstruktion, die die Gassen von oben her abschottet, ist charakteristisch und schützt vor der heißen Sonne.











Diese Kopfbedeckung tragen die Bürger von Dubai.



Haupteingang zum Basar



Menschen aus aller Herren Länder















Ein Telefonhäuschen!!!




Palm Jumeirah

Das Bild, der zur Landgewinnung in Form einer Palme künstlich angelegten Insel, die ins Meer ragt, ist weltbekannt.



Dubai hat nur 35 Kilometer Küstenabschnitt, welcher größtenteils durch Hotels, Strandpaläste oder Privatanlagen eingenommen wird. Es gibt wenig öffentliche Strände, wo Touristen baden gehen können. Folglich wurde entschieden, die Küste durch den Bau von Inseln zu erweitern. Die 'Palm Jumeirah' verlängert die Küstenlinie Dubais um ca. 100 km.



Der Gründer der Kabul Bank investierte auf den Inseln 160 Millionen Dollar in 35 Luxusvillen. Hiervon sehen wir allerdings nichts. Auf die 'Palmwedel' kommen wir nicht. Die Zugänge sind durch Schranken gesperrt. Zugang nur für Anwohner.

Vor dem Eintauchen in den 800 m langen sechsspurigen Unterseetunnel werfen wir noch einen Blick auf das imposante Atlantis Hotel, das am nordwestlichen Ende der Insel auf den Außenring liegt, wo wir wieder auftauchen. Ein riesiges Luxushotel mit 1539 Zimmern und angeschlossenem Aquapark. Das Hotel sieht von der Straße her aus wie das Eingangstor zu Tausend und einer Nacht.



Den beeindruckenden Blick auf die Insel, wie wir ihn von den berühmten Bildern her kennen, erhalten wir vom Boden aus nicht. Dies hätte uns klar sein müssen. Enttäuscht sind wir dennoch.


Burj (Turm) Khalifa

Downtown Dubai liegt in dem Stadtteil Jumeirah. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts war hier noch kahle Wüste. Heute ist es ein ultramoderner Stadtteil mit dem Zentrum Downtown Dubai. Mittelpunkt der Downtown ist der Burj Khalifa. Er ist mit seinen 828 Metern das höchste Bauwerk der Welt, besitzt weltweit die meisten Stockwerke und auch das höchstgelegene nutzbare Stockwerk.



In der Entstehungsphase hieß der Turm noch Burj Dubai. Er war der Stolz des Herrschers von Dubai, Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum. Allerdings ging Dubai das Geld aus. Dubai war pleite. Retter in der Not war das Nachbar-Emirat Abu Dhabi, das die Kosten übernahm und als Gegenleistung die Umbenennung des Turms von Burj Dubai in Burj Khalifa verlangte, den Namen des Herrschers von Abu Dhabi.

Wir fahren in eine Tiefgarage mit riesigen Ausmaßen, 14.000 Stellplätze!



Die Orientierung in der Tiefgarage ist schwierig. Wir laufen gefühlte 10 Minuten zu einem Ausgang und machen uns auf den Weg zum Burj Khalifa.

Überall wird gebaut!



Auf der Suche nach dem Zugang.







Jeder weist uns einen anderen Weg zum Eingang des Turms. Als wir schließlich am Fuß des Turmes angelangt sind, erfahren wir, dass es dort keinen Eingang für die Öffentlichkeit gibt. Zum Zugang gelangt man nur über die Dubai Mall.


Lake Burj Dubai

Der Weg dorthin führt uns am Lake Burj Dubai, einem künstlich angelegten See, vorbei, um den herum sich der Burj Khalifa, die Dubai Mall, etliche Geschäfte und Lokale befinden.







Blick auf den See und die Skyline



Dubai Opera



Die 2016 eröffnete, multifunktionale Dubai Opera wurde von dem dänischen Architekten Janus Rostock entworfen. Von außen ähnelt sie einer traditionellen Dhow. Das Konzerthaus bietet Platz für bis zu 2.000 Zuschauer.














Dubai Mall

Unmittelbar neben dem Burj Khalifa liegt die Dubai Mall. Bezogen auf die Verkaufsfläche mit 350.000 Quadratmetern und mit über 1200 Geschäften ist sie eines der größten Einkaufszentren der Welt. Es gibt unzählige Shops, Restaurants, ein riesiges Aquarium, eine Eishalle zum Schlittschuhlaufen und ein Kino.





Der Weihnachtsbaum, Startpunkt der Eisenbahn zur Rundtour durch die Mall.





Drei verschleierte Grazien in der Mall ganz in schwarz



Die 'Scheichs' ganz in weiß



Die Eisbahn






Dubai Fountain

Von der Dubai Mall gibt es eine direkte fußläufige Verbindung zum Burj Kahlifa. Wir erreichen den Zugang bei Einbruch der Dunkelheit. Plötzlich herrscht dort ein mächtiges Gedränge. Wir verlassen die Mall und kennen nun auch den Grund für das Gedränge. Auf dem See findet eine gigantische Licht- und Musikshow statt. Die Wasserfontäne, auch Dubai Fountain genannt, ist eine der größten Springbrunnenanlagen der Welt: 275 Meter lang mit bis zu 150 Meter hohen Fontänen, die als musikuntermalte Kaskaden von 6600 Lichtern und 50 Farbprojektoren mit rund 1,5 Millionen Lumen angestrahlt werden. Diese Anlage kann bei voller Pumpleistung ständig mindestens 80 Kubikmeter Wasser in der Höhe halten. Ab 18 Uhr findet alle halbe Stunde eine spektakuläre Lichter- und Springbrunnenshow statt, bei der das Wasser zur Musik tanzt. Die Kulisse mit Blick auf den Burj Kahlifa und den See ist einfach phantastisch. Tausende von Menschen verfolgen das Spektakel.







Es geht los. Die Rakete startet ins All.



Die Handys werden gezückt.













Dubai bedankt sich für den Besuch und freut sich auf ein Wiedersehen.




Die Menschenansammlung löst sich auf.








Der Turm nach dem Event.




Rund um den Lake Burj Dubai




Geschäfte am Rand des Sees









Märchenland 1000 und eine Nacht, ein neu gebauter Stadtteil, der den Eindruck einer arabischen Altstadt vermittelt.









Spaziergang durch das nächtliche Dubai mit weihnachtlicher Straßenbeleuchtung













Blick auf Al Kazim Towers (Alternativname Business Central Twin Towers)

Die beiden Türme sind je 265 Meter hoch und haben 53 Etagen. Diese werden fast ausschließlich für Büros in Anspruch genommen. Sie erreichten im November 2007 ihre volle Höhe und wurden Anfang 2008 fertiggestellt. Mit ihrem bogenartigen Dachaufbau ähneln die Zwillingstürme dem Chrysler Building in New York City.



New York hat Dubai beim Bau einer Nachbildung des Chrysler Buildings aufgrund positiver Werbung und Berichterstattung in der ganzen Welt unterstützt. Die Bedingung war jedoch, dass das Gebäude in Dubai nicht höher als das Original in New York sein darf. Das wiederum stellte für Dubai kein Problem dar, denn dann bauen sie getreu dem Motto 'Bigger-Better-Dubai' einfach zwei Chrysler Buildings als Zwillingstürme nebeneinander.

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