Mittwoch, 13. November 2019
(13) Neues aus Iran
lesani, 15:33h
Zanjan – Soltaniyeh – Behestan – Dashkasan – Takht-e Soleyman
Im Trauermonat Muharam (Oktober) gibt es wieder einmal Feiertage. Wir machen uns vom Azadi Busterminal auf nach Zanjan. Er ist einer der größten Terminals des Landes. Die meisten Fahrten in den Westen und Nordwesten des Landes gehen von hier aus. Dort stehen mindestens 50 Busse. Um 8 Uhr geht es los, mit Gottvertrauen.
Unterwegs macht der Bus an einigen Stellen halt und nimmt noch Passagiere auf. Die Route führt uns in westliche Richtung entlang des Elbursgebirges über Karaj und Qazwin. Es herrscht reger Verkehr auf der Autobahn. Nach Qazwin geht es weiter nach Südwesten. Wir entfernen uns vom Elbursgebirge. Draußen haben wir noch um die 30 Grad - Gott sei Dank haben wir unsere Pullover dabei, denn im Bus werden wir tiefgefroren - die Klimaanlage läuft auf vollen Touren. Nach einer vierstündigen Fahrt mit einer Pinkelpause erreichen wir Zanjan gegen 12 Uhr. Mit dem Taxi geht es zum Hotel.
Unsere Bleibe in Zanjan ist ein kleines, historisches Haus - restauriert und sehr familiär - Dadamaan House.
Die Tür zum Badezimmer ist etwas niedrig. Wenn das nur gut geht.
Galerierestaurant, direkt vor unserem Zimmer.
Wir legen unser Gepäck ab und nehmen zum Mittagessen Dizzi, eine Suppe mit Bohnen und Lammfleisch, die am Tisch zerstampft wird.
Nach dem Essen wollen wir uns das Oljeitu-Mausoleum
in Soltanieh anschauen, das 2005 zusammen mit der Stadt Soltanieh von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt worden ist. Die Rezeption empfiehlt uns, weitere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, das Mausoleum des Chalebi-Oghlu, das Imamzadeh Molla Hassan Kashi und Dashkasan.
Oljeitu-Mausoleum
Nach einer dreiviertelstündigen Fahrt erreichen wir das Oljeitu-Mausoleum. Man erkennt das aus der Ebene herausragende wuchtige Gebäude schon von weitem an der blauen Kuppel.
Als christliches Kind auf den Namen Nikolas getauft, hing Oljeitu einige Zeit dem Buddhismus an bis er im Jahre 1309 nach einem Besuch in Najaf und Kerbala zum Schiitentum konvertierte und sich den Namen Mohammed Khodabande Oljeitu zulegte. Das heute noch in Großteilen erhaltene Mausoleum entstand zwischen 1302 und 1312. Ob es ursprünglich für Ali ibn Abi Talib (Vetter und Schwiegersohn Mohammeds) und dessen Sohn Hossein bestimmt gewesen sein soll und die Geistlichkeit von Mekka und Medina zur Herausgabe der Gebeine bereit gewesen wäre, darf bezweifelt werden. Zeitgenossen behaupten gar, dass Oljeitu sich zu diesem Zweck zum Oberherren von Mekka und Medina habe machen wollen. Dazu ist es jedenfalls nicht gekommen. Am Ende wurde der Bauherr, der Mongolensultan Oljeitu Chodabande, selbst darin begraben und das Dekor des Grabmals einfacher gestaltet und die bunten Fliesendekorationen teilweise durch Mörtelarbeiten und Wandmalereien überdeckt.
Das Mausoleum befindet sich innerhalb einer Zitadelle, von deren starken Bastionen einige Grundmauern vor dem Betreten des Mausoleumsgeländes zu sehen sind.
Überwölbt wird das achteckige Bauwerk von einer Rundkuppel, die mit einer Höhe von 51 Metern und einem inneren Durchmesser von 25 Metern zu den größten der Welt gehört.
Die gewaltige Höhe kann man innen kaum abschätzen, da der Blick in die Kuppel durch Gerüste behindert ist.
Auf dem wuchtigen Unterbau thronten auf den Eckoberkanten acht Minarette, von denen nur noch die Stummel zu sehen sind.
In die acht Seiten der Innenwände ist jeweils eine Nische mit Durchgang eingefügt.
In der mittleren Etage befindet sich ein überwölbter Rundgang. Kreisförmige Strukturen um Kernmotive sowie florale Muster zieren den Gang ebenso wie viele Inschriften als schöne Beispiele für die verbliebene iranisch-mongolische Kunst.
Die Insignien der Maurer sind in die Ziegelsteine geschlagen.
Blick von der Außengalerie auf die Umgebung.
In der Ferne erkennt man die Kuppel des kleinen Imamzadeh Molla Hassan Kashi.
Das Hammam - Badehaus
Mausoleum des Chalebi-Oghlu
Chalebi-Oghlu war ein Jünger des großen Schulmeisters Mowlama Rumi und soll von Konya (Türkei) aus Reisen in verschiedene Gebiete unternommen und dabei auch längere Zeit in Soltaniyeh verbracht haben. Der 17 Meter hohe achteckige Grabturm vom Anfang des 14. Jahrhunderts hat flache Spitzbogennischen an den Außenwänden und unauffälliges Ziegeldekor. In den sechseckigen Aussparungen der Stirnfelder über den Nischen waren Schmuckfliesen angebracht. Das Gebäude ist das einzige, das außerhalb des Zitadellengeländes von der ehemaligen Stadt Soltaniyeh noch erhalten ist.
Angeschlossen ist ein Sufi-Kloster.
Imamzadeh Molla Hassan Kashi
Von der Außengalerie des Oljeitu-Mausoleums aus gesehen in südlicher Richtung liegt das Imamzadeh Molla Hassan Kashi aus dem 16. Jahrhundert mit seiner attraktiven mit türkisfarbenen Fliesen verzierten Kuppel. Es ist von einem Arkadengang in typisch safawidischem Stil umgeben. Hier soll Molla Hassdan Kashi, ein geistlicher und Poet am Hofe Oljeitus, begraben sein.
Dash Kasan Tempel
Dash Kasan liegt 70 km südöstlich von Zanjan. Diese Tempelstätte, die ursprünglich möglicherweise schamanischen Ritualen diente, entstand vermutlich in der Zeit um 1290. Ausgerichtet in Nord Süd-Richtung öffnet sich die Anlage zum Tal hin. An ihren Längsseiten von etwa 50 Metern Länge befindet sich je eine Grotte mit einigen islamischen Mihrabs, der je ein Drachenrelief folgt.
Der Tempel wurde von vier chinesischen Handwerkern erbaut.
Sanfte Landschaft in der Abenddämmerung
Auf dem Rückweg in der Dunkelheit passieren wir wieder das Oljeitu-Mausoleum.
Frühstück im Hotel
Vor dem Hotel warten wir auf den Fahrer.
Fahrt durch die engen Gassen. Hoffentlich kommt kein Gegenverkehr.
Fahrt nach Takht-e Soleyman – das dörfliche Iran
Es geht bergauf auf 2000 m Höhe. Den Lastwagen schaffen wir noch vor dem Gegenverkehr.
Der Motorradfahrer kann den vor ihm fahrenden Lastwagen nicht mehr überholen, bleibt ihm aber dicht auf den Fersen.
Eine sanft hügelige fruchtbare Landschaft, in der überwiegend Getreide angebaut wird.
Ein Friedhof
Dorfstraße
Dung-und Strohhaufen in den Höfen und auf den Dächern.
Behestan-Castle
Diese Burg liegt ca. hundert Kilometer westlich von Zanjan. Behestan Castle stammt aus der Sassanidenzeit (226-651 n.Chr.) und wurde bis weit in die islamische Zeit hinein genutzt.
Regen, Wind, Kälte und Hitze der Jahrhunderte haben der Burg stark zugesetzt. Die von Menschenhand geschaffenen Höhlen, heute nur noch eine Ansammlung von hohlen Felspfeilern, gehörten einst zu einer Sassanidischen Festung. Die oberen Teile der Burg dienten Verteidigungszwecken, die unteren Teile zur Aufbewahrung von Lebensmitteln für die Bewohner.
Die Treppe an der West- und Ostseite des Schlosses, die aus dem Südflügel des Bauwerks stammt, kann nicht mehr benutzt werden, da die unteren Ebenen im Laufe der Zeit stark beschädigt wurden. Auf der oberen Ebene des Schlosses befindet sich ein Steinbecken, das mit einem Sarooj-Mörtel (Mischung aus Kalk und Lehm) gebaut wurde.
Die Treppe an der nordwestlichen Seite des Schlosses, einer der am besten erhaltenen Teile dieses Bauwerks, endet in einem Raum mit islamischen Verzierungen, die typisch für Mihrabs (Gebetsnische) in Moscheen sind.
In und um Behestan herum wird Aquakultur betrieben.
Die Fischteiche sind an den Springbrunnen zu entdecken, die das Wasser mit Sauerstoff versorgen.
Anguran-Mine
Die Anguranmine liegt 120 km westlich von Zanjan (Abbau von Kupfer und Zink im Tagebau).
Der Abraum wird über eine zig Kilometer lange Gondelbahn von der Mine zur weiteren Verarbeitung ins Werk transportiert.
Und wieder Dung-und Strohhaufen in den Höfen und auf den Dächern.
Takht-e Soleiman - Thron des Salomo
Auf dem Parkplatz vor der Anlage mit unserem Fahrer - die Kommunikation läuft über Google Sprachübersetzer.
Mittagspause vor der Besichtigung der Anlage. Wir profitieren von dem, was eine Reisegruppe übrig gelassen hat.
Die Anlage liegt auf einem Travertinhügel in etwa 2200 Meter Höhe und ist von bis zu 3300 Meter hohen Gebirgszügen umgeben. Die in dem einsamen Bergkessel gelegenen, von 1500 Jahren alten und 1100 m langen Mauer umringten Ruinen zählen zu den eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten in Westiran. Sie sind ebenfalls UNESCO Weltkulturerbe. Der Gebäudekomplex ist im 6. Jh. z.Zt. der Herrschaft der Sassaniden erbaut worden. Was heute von der Anlage noch zu sehen ist, ist allein schon eine Sensation, wenn man die Fotos vom Zustand der Anlage vor der Ausgrabung kennt, hinzu kommen das schiere Alter der Anlage und die großartige Lage.
Taght-e Soleyman vor der Ausgrabung im Jahre 1937
In der Mitte der Anlage liegt ein klarer und warmer Quellsee.
Im 3. Jh. war der Zoroastrismus die Staatsreligion des sassanidischen Persiens. Die hauptsächlich aus dem 6. Jh. stammende Anlage, die damals Azergoshnasb hieß, war ihr spirituelles Zentrum. Die Anhänger des Zoroastrismus verehrten die vier Elemente des Lebens, Feuer, Wasser, Luft und Erde. Alles war an diesem Ort zu finden. Aus dem schönen Quellsee steigt pro Sekunde 90 l calciumbicarbonathaltiges, untrinkbares, giftiges Wasser mit einer konstanten Temperatur von etwa 21° C auf, das durch den Tempel der Anahita geleitet wurde. Ein natürliches vulkanisches Gas, das durch Keramikrohre in den ateshkadeh (Feuertempel) geführt wurde, nährte dort eine ewige Flamme. Das Feuerheiligtum befand sich nördlich des Sees und bildete das Zentrum der Anlage.
Das Südportal
Hier befand sich der Süd-Iwan
Die See-Arkade
Westlich am See entlang nach Norden lagen die See-Arkaden mit einem Säulengang. Die Arkade besteht aus einer Rückwand, die regelmäßig Öffnungen aufweist, und einer Reihe quadratischer Pfeiler. Dahinter befand sich eine Reihe von Gebäuden, die als Wohnhäuser für Herrscherfrauen, Höflinge und Wachen dienten.
Das Dodecagon
Die Vier-Säulen-Halle
Auffallend ist ein Gebäude aus Feldsteinen von 20,5 x 20,5 Metern Grundfläche, das wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert stammt, in dem jetzt das Museum untergebracht ist. Es enthält Säulenfüße und Säulenschäfte von vier Säulen (daher der Name) aus rotem Sandstein. Der Boden war mit Sandsteinplatten gepflastert. Die Türpfosten waren mit Sandsteinblöcken verziert, die mit geknoteten Bändern verziert waren, oder mit vierblättrigen Blüten. Die Meinungen über die ursprüngliche Funktion dieses Gebäudes reichen von einer Versammlungshalle, zu einer Residenz, einem Rathaus bis zu einem buddhistischen Tempel.
Gasrohre aus islamischer Zeit.
Teile des Ornaments aus dem 12.- bis 13. Jahrhundert.
Feueraltar und Gasrohre
Die westliche See-Arkade endet am West-Iwan.
Der West-Iwan
Der sog. westliche Iwan war eine große, auf drei Seiten geschlossene, überwölbte Halle, bei der es sich wahrscheinlich um den Thronsaal der sassanidischen Könige handelt. Ab dem 15. Jh. wurde die Anlage verlassen und der stetige Verfall begann. Der Verfall war bis in das frühe 20. Jh. ungebremst und führte zum Einsturz der südlichen Wand des Iwans zwischen 1937 und 1959. Die auffallenden Pfeiler- und Mauerreste stammen von der nördlichen Wand des Ilkhanidischen Hauptsaals. Die gravierenden Bauschäden an der verbleibenden Nordwand führten dazu, dass sie mit einem Stützgerüst gesichert werden musste.
Der Ivan wurde über den Fundamenten des sassanidischen westlichen Ivan-Komplexes errichtet und war mit einer Kuppel überwölbt. Jede Wand hatte drei Nischen mit Muqarnas (Halbkuppeln). Der Ivan war mit sechszackigen, sechseckigen und doppelten fünfeckigen Kacheln sowie bemaltem Stuck verziert.
An der Westseite befinden sich zwei Oktagone.
Das nördliche Oktagon
Das nördliche Oktagon enthält eine Nische von 3 m Tiefe auf jeder Seite des Achtecks. Die Nischen waren mit bemaltem Stuck und Fliesen mit Reliefs von Drachen- und Phönixfiguren sowie pflanzlichen Ornamenten bedeckt. Der zentrale Raum war mit einer Kuppel überwölbt. Das Oktagon könnte als privater Speisesaal gedient haben.
Aussicht aus dem Nord-Oktagon auf den Vulkankegel Zendan-e Soleyman
Das südliche Oktagon
Das südliche Achteck hat auch Bänke an den Wänden und in den Nischen, eine an jeder Seite des Achtecks, aber der Innenraum ist anders angeordnet als der des nördlichen Achtecks. Die Nischen scheinen unabhängige Räume gewesen zu sein, die möglicherweise als Schlafzimmer gedient haben.
Gewölbe rechts und links vom West-Iwan - auf beiden Seiten des Iwans befinden sich Gewölbe.
Der sassanidische Gewölbegang an der Südseite (rechts des West-Iwans) wird als Verbindung aus dem Palastbereich zur Seerandbebauung gedeutet.
Das linke Gewölbe
Rechts neben dem Gewölbe ist das nördliche Oktagon zu sehen.
Nordwestlich der Wand des Nord-Iwans erstreckt sich das Gelände mit den Heiligtümern.
Der Tempelkomplex bestand aus zwei Tempelanlagen, einem größeren öffentlichen Tempelbezirk im Osten und einem kleineren, welcher der Königsfamilie vorbehalten war, im Westen. Letzterer grenzte im Südwesten an den Königspalast.
Königliche Tempelanlage
Der eigentliche Tempel bestand aus einer geraden Abfolge von zwei dreiflügeligen Säulenhallen, die erste mit rechteckigen, die zweite mit runden Säulen (4) aus Stein und gebrannten Ziegeln, aus Vorräumen und einem kreuzförmigen, gewölbten Keller, in dem der untere Teil eines Feueraltars erhalten ist.
Links davon schloss sich ein großer kreuzförmiger Saal mit zentraler Kuppel an. Die südlich angrenzenden Räume, ein Speisesaal und drei Toilettenräume lassen darauf schließen, dass der Saal für Festlichkeiten mit Banketten verwendet wurde.
Der Speisesaal
Haupttempel
Durch einen Nord-Süd verlaufenden Korridor war das königliche Heiligtum vom öffentlichen Heiligtum im Osten getrennt. Der Zugang erfolgte durch den Nord-Iwan, der gleichzeitig als Süd-Iwan des nördlich sich anschließenden Hauptfeuertempels fungierte. Die Ausstattung dieses Iwans soll prachtvoll gewesen sein. Die Auskleidung des Bogens als Himmelsfirmament und monumentaler Darstellungen von Sonne, Mond und Planeten mit den Tierkreiszeichen verliehen ihm eine kosmische Dimension. Der Legende nach gab es einen kostbaren beweglichen Thron, der möglicherweise auf dem vor dem linken Pfeiler des Iwans befindlichen vier Meter breiten, steinernen Podium gestanden haben könnte.
Podium
Vor dem Heiligtum steht ein Podium (4 x 3,5 m) aus perfekt polierten Steinblöcken mit einer kleinen Treppe. Wahrscheinlich trug sie einen Freiluftthron.
Unmittelbar hinter dem Nordiwan stand der Feuertempel, ein Vier-Gewölbe-Bau oder Chahartaq, wo das ewige Feuer verehrt wurde.
Adur Gushnasp Feuer-Tempel
Nördlich schloss sich ein kleinerer Iwan an, der zu einem großen Arkadenhof überleitete. Dieser diente vermutlich als Versammlungsplatz für die Pilger, die an der Verehrung des Feuers teilnehmen konnten. Auf dem Weg zum Nordtor fand man seitlich in den Vorhöfen Unterkünfte, Toiletten, Votivgaben und Tonbullen.
Das Nordtor
Ateshkadeh
Östlich des Hauptfeuertempels befanden sich das Atashkadeh, ein kleinerer Kreuzkuppelraum, als Lager von Feuerholz für zeremonielle Zwecke, und Schatzräume.
Ein Tempel, der Anahita zugeschrieben wird, der Göttin des Wassers. In diesem Tempel wurde Wasser geweiht. Um sich Anahita gewogen zu machen, wurden in Kriegszeiten wertvolle und kostbare Votivgegenstände in den See geworfen.
Das nördliche Portico
Der Ost-Iwan
Ein Überlauf des Sees.
Der Zendan-e Soleyman
Der Zendan-e Soleyman (Gefängnis des Salomon), 3 km westlich von Takht-e Soleyman, ist ein aus Sinterablagerungen gebildeter Bergkegel von etwa 100 Metern Höhe. In ihm befindet sich ein 80 m tiefer Krater von etwa 65 Metern Durchmesser, der einstmals mit Wasser gefüllt war. Hier stand in mannäischer Zeit (830- 650 v.Chr.) ein Heiligtum, dessen Mauerreste sich ringförmig um den Krater ziehen.
Der Zendan-e Soleyman war vermutlich ein heiliger Ort, bevor er nach Takht-e Soleyman verlegt wurde. Es ist nicht klar, wann genau das Gelände verlassen wurde.
Wie Takht-e Soleyman hat auch dieser Bergkomplex seinen Namen vom biblischen König, der der Legende nach hier Dämonen einsperrte.
Das Foto in die schwindelerregende Tiefe konnte nur mit äußerster Überwindung vom Kraterrand gemacht werden.
Ein Blick in die sanfte Landschaft.
Zurück in Zanjan.
Die beeindruckende moderne elegante Brücke als Kontrapunkt zu der Hosseinieh Azam Zanjan-Moschee mit der goldenen Kuppel. Hier finden jährlich am 8. Muharram (einer der vier heiligen Monate, in denen keine Kriege geführt werden dürfen - Ashura) eine Trauerprozession mit etwa 200000 Teilnehmern statt.
Auf der Suche nach einer bestimmten Pizzeria - danach ist uns heute zumute -, fragen uns die beiden Studenten, ob sie uns helfen können. Sie können und führen uns zu besagtem Lokal. Sie kommen gerade aus ihrem Englisch-Kurs und freuen sich über die Praxis mit uns. Wir laden sie ein, sie sind sich aber nicht schlüssig, ob sie das annehmen wollen. Wir stellen ihnen anheim und gehen rein. Nachdem sie das ausdiskutiert haben, kommen sie dann doch rein, wollen aber selbst bezahlen. Kommt jedoch nicht in Frage. Wir verbringen mit ihnen einen netten Abend. Es ist für sie das erste Mal, dass sie mit Ausländern zusammen sind. Wir sind froh, dass sie bei uns sind. Ohne sie wären wir aufgeschmissen gewesen. Es gibt zwar eine lange Pizzakarte, aber nur auf Farsi und die Bedienungen können kein Englisch.
Zanjan - Basar
Ein feiner übersichtlicher Basar mit einer Karawanserei und netten Innenhöfen.
Das Heilkräuter-Museum.
Das Teehaus
Die Auswahl des Tees fällt nicht leicht und bedarf kundiger Beratung.
Im Hof wir gerade eine Vorlesung abgehalten.
Eine Fußgängerzone
Jame-Moschee
Das Eingangsportal
Der Innenhof
An den Hofseiten sind die Trakte mit Arkaden versehen.
Die Seitentrakte enthalten Räume für Theologiestudenten.
Khanum-Moschee (Frauen-Moschee)
Das Eingangsportal
Tofighi Palast
Ein historischen Gebäude aus der Qajar- und der Pahlavi-Ära.
Zolfaqari-Palast
Der Zolfaqari-Palast, der aus qajarischer Zeit stammt, beherbergt das Zanjan-Museum mit einigen über 1700 bis 2000 Jahren alten Mumien von Männern aus einem Salzbergwerk.
Rakhtshui-Khaneh (Waschhaus)
In dem früheren traditionellen Waschhaus wurde ein ethnologisches Museum eingerichtet.
Der Innenhof
Rasul-Ullah-Moschee
Die Moschee eingerahmt von dem gigantischen Revolutionsdenkmal.
Die Rückfahrt
Busterminal
Im Trauermonat Muharam (Oktober) gibt es wieder einmal Feiertage. Wir machen uns vom Azadi Busterminal auf nach Zanjan. Er ist einer der größten Terminals des Landes. Die meisten Fahrten in den Westen und Nordwesten des Landes gehen von hier aus. Dort stehen mindestens 50 Busse. Um 8 Uhr geht es los, mit Gottvertrauen.
Unterwegs macht der Bus an einigen Stellen halt und nimmt noch Passagiere auf. Die Route führt uns in westliche Richtung entlang des Elbursgebirges über Karaj und Qazwin. Es herrscht reger Verkehr auf der Autobahn. Nach Qazwin geht es weiter nach Südwesten. Wir entfernen uns vom Elbursgebirge. Draußen haben wir noch um die 30 Grad - Gott sei Dank haben wir unsere Pullover dabei, denn im Bus werden wir tiefgefroren - die Klimaanlage läuft auf vollen Touren. Nach einer vierstündigen Fahrt mit einer Pinkelpause erreichen wir Zanjan gegen 12 Uhr. Mit dem Taxi geht es zum Hotel.
Unsere Bleibe in Zanjan ist ein kleines, historisches Haus - restauriert und sehr familiär - Dadamaan House.
Die Tür zum Badezimmer ist etwas niedrig. Wenn das nur gut geht.
Galerierestaurant, direkt vor unserem Zimmer.
Wir legen unser Gepäck ab und nehmen zum Mittagessen Dizzi, eine Suppe mit Bohnen und Lammfleisch, die am Tisch zerstampft wird.
Nach dem Essen wollen wir uns das Oljeitu-Mausoleum
in Soltanieh anschauen, das 2005 zusammen mit der Stadt Soltanieh von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt worden ist. Die Rezeption empfiehlt uns, weitere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, das Mausoleum des Chalebi-Oghlu, das Imamzadeh Molla Hassan Kashi und Dashkasan.
Oljeitu-Mausoleum
Nach einer dreiviertelstündigen Fahrt erreichen wir das Oljeitu-Mausoleum. Man erkennt das aus der Ebene herausragende wuchtige Gebäude schon von weitem an der blauen Kuppel.
Als christliches Kind auf den Namen Nikolas getauft, hing Oljeitu einige Zeit dem Buddhismus an bis er im Jahre 1309 nach einem Besuch in Najaf und Kerbala zum Schiitentum konvertierte und sich den Namen Mohammed Khodabande Oljeitu zulegte. Das heute noch in Großteilen erhaltene Mausoleum entstand zwischen 1302 und 1312. Ob es ursprünglich für Ali ibn Abi Talib (Vetter und Schwiegersohn Mohammeds) und dessen Sohn Hossein bestimmt gewesen sein soll und die Geistlichkeit von Mekka und Medina zur Herausgabe der Gebeine bereit gewesen wäre, darf bezweifelt werden. Zeitgenossen behaupten gar, dass Oljeitu sich zu diesem Zweck zum Oberherren von Mekka und Medina habe machen wollen. Dazu ist es jedenfalls nicht gekommen. Am Ende wurde der Bauherr, der Mongolensultan Oljeitu Chodabande, selbst darin begraben und das Dekor des Grabmals einfacher gestaltet und die bunten Fliesendekorationen teilweise durch Mörtelarbeiten und Wandmalereien überdeckt.
Das Mausoleum befindet sich innerhalb einer Zitadelle, von deren starken Bastionen einige Grundmauern vor dem Betreten des Mausoleumsgeländes zu sehen sind.
Überwölbt wird das achteckige Bauwerk von einer Rundkuppel, die mit einer Höhe von 51 Metern und einem inneren Durchmesser von 25 Metern zu den größten der Welt gehört.
Die gewaltige Höhe kann man innen kaum abschätzen, da der Blick in die Kuppel durch Gerüste behindert ist.
Auf dem wuchtigen Unterbau thronten auf den Eckoberkanten acht Minarette, von denen nur noch die Stummel zu sehen sind.
In die acht Seiten der Innenwände ist jeweils eine Nische mit Durchgang eingefügt.
In der mittleren Etage befindet sich ein überwölbter Rundgang. Kreisförmige Strukturen um Kernmotive sowie florale Muster zieren den Gang ebenso wie viele Inschriften als schöne Beispiele für die verbliebene iranisch-mongolische Kunst.
Die Insignien der Maurer sind in die Ziegelsteine geschlagen.
Blick von der Außengalerie auf die Umgebung.
In der Ferne erkennt man die Kuppel des kleinen Imamzadeh Molla Hassan Kashi.
Das Hammam - Badehaus
Mausoleum des Chalebi-Oghlu
Chalebi-Oghlu war ein Jünger des großen Schulmeisters Mowlama Rumi und soll von Konya (Türkei) aus Reisen in verschiedene Gebiete unternommen und dabei auch längere Zeit in Soltaniyeh verbracht haben. Der 17 Meter hohe achteckige Grabturm vom Anfang des 14. Jahrhunderts hat flache Spitzbogennischen an den Außenwänden und unauffälliges Ziegeldekor. In den sechseckigen Aussparungen der Stirnfelder über den Nischen waren Schmuckfliesen angebracht. Das Gebäude ist das einzige, das außerhalb des Zitadellengeländes von der ehemaligen Stadt Soltaniyeh noch erhalten ist.
Angeschlossen ist ein Sufi-Kloster.
Imamzadeh Molla Hassan Kashi
Von der Außengalerie des Oljeitu-Mausoleums aus gesehen in südlicher Richtung liegt das Imamzadeh Molla Hassan Kashi aus dem 16. Jahrhundert mit seiner attraktiven mit türkisfarbenen Fliesen verzierten Kuppel. Es ist von einem Arkadengang in typisch safawidischem Stil umgeben. Hier soll Molla Hassdan Kashi, ein geistlicher und Poet am Hofe Oljeitus, begraben sein.
Dash Kasan Tempel
Dash Kasan liegt 70 km südöstlich von Zanjan. Diese Tempelstätte, die ursprünglich möglicherweise schamanischen Ritualen diente, entstand vermutlich in der Zeit um 1290. Ausgerichtet in Nord Süd-Richtung öffnet sich die Anlage zum Tal hin. An ihren Längsseiten von etwa 50 Metern Länge befindet sich je eine Grotte mit einigen islamischen Mihrabs, der je ein Drachenrelief folgt.
Der Tempel wurde von vier chinesischen Handwerkern erbaut.
Sanfte Landschaft in der Abenddämmerung
Auf dem Rückweg in der Dunkelheit passieren wir wieder das Oljeitu-Mausoleum.
Frühstück im Hotel
Vor dem Hotel warten wir auf den Fahrer.
Fahrt durch die engen Gassen. Hoffentlich kommt kein Gegenverkehr.
Fahrt nach Takht-e Soleyman – das dörfliche Iran
Es geht bergauf auf 2000 m Höhe. Den Lastwagen schaffen wir noch vor dem Gegenverkehr.
Der Motorradfahrer kann den vor ihm fahrenden Lastwagen nicht mehr überholen, bleibt ihm aber dicht auf den Fersen.
Eine sanft hügelige fruchtbare Landschaft, in der überwiegend Getreide angebaut wird.
Ein Friedhof
Dorfstraße
Dung-und Strohhaufen in den Höfen und auf den Dächern.
Behestan-Castle
Diese Burg liegt ca. hundert Kilometer westlich von Zanjan. Behestan Castle stammt aus der Sassanidenzeit (226-651 n.Chr.) und wurde bis weit in die islamische Zeit hinein genutzt.
Regen, Wind, Kälte und Hitze der Jahrhunderte haben der Burg stark zugesetzt. Die von Menschenhand geschaffenen Höhlen, heute nur noch eine Ansammlung von hohlen Felspfeilern, gehörten einst zu einer Sassanidischen Festung. Die oberen Teile der Burg dienten Verteidigungszwecken, die unteren Teile zur Aufbewahrung von Lebensmitteln für die Bewohner.
Die Treppe an der West- und Ostseite des Schlosses, die aus dem Südflügel des Bauwerks stammt, kann nicht mehr benutzt werden, da die unteren Ebenen im Laufe der Zeit stark beschädigt wurden. Auf der oberen Ebene des Schlosses befindet sich ein Steinbecken, das mit einem Sarooj-Mörtel (Mischung aus Kalk und Lehm) gebaut wurde.
Die Treppe an der nordwestlichen Seite des Schlosses, einer der am besten erhaltenen Teile dieses Bauwerks, endet in einem Raum mit islamischen Verzierungen, die typisch für Mihrabs (Gebetsnische) in Moscheen sind.
In und um Behestan herum wird Aquakultur betrieben.
Die Fischteiche sind an den Springbrunnen zu entdecken, die das Wasser mit Sauerstoff versorgen.
Anguran-Mine
Die Anguranmine liegt 120 km westlich von Zanjan (Abbau von Kupfer und Zink im Tagebau).
Der Abraum wird über eine zig Kilometer lange Gondelbahn von der Mine zur weiteren Verarbeitung ins Werk transportiert.
Und wieder Dung-und Strohhaufen in den Höfen und auf den Dächern.
Takht-e Soleiman - Thron des Salomo
Auf dem Parkplatz vor der Anlage mit unserem Fahrer - die Kommunikation läuft über Google Sprachübersetzer.
Mittagspause vor der Besichtigung der Anlage. Wir profitieren von dem, was eine Reisegruppe übrig gelassen hat.
Die Anlage liegt auf einem Travertinhügel in etwa 2200 Meter Höhe und ist von bis zu 3300 Meter hohen Gebirgszügen umgeben. Die in dem einsamen Bergkessel gelegenen, von 1500 Jahren alten und 1100 m langen Mauer umringten Ruinen zählen zu den eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten in Westiran. Sie sind ebenfalls UNESCO Weltkulturerbe. Der Gebäudekomplex ist im 6. Jh. z.Zt. der Herrschaft der Sassaniden erbaut worden. Was heute von der Anlage noch zu sehen ist, ist allein schon eine Sensation, wenn man die Fotos vom Zustand der Anlage vor der Ausgrabung kennt, hinzu kommen das schiere Alter der Anlage und die großartige Lage.
Taght-e Soleyman vor der Ausgrabung im Jahre 1937
In der Mitte der Anlage liegt ein klarer und warmer Quellsee.
Im 3. Jh. war der Zoroastrismus die Staatsreligion des sassanidischen Persiens. Die hauptsächlich aus dem 6. Jh. stammende Anlage, die damals Azergoshnasb hieß, war ihr spirituelles Zentrum. Die Anhänger des Zoroastrismus verehrten die vier Elemente des Lebens, Feuer, Wasser, Luft und Erde. Alles war an diesem Ort zu finden. Aus dem schönen Quellsee steigt pro Sekunde 90 l calciumbicarbonathaltiges, untrinkbares, giftiges Wasser mit einer konstanten Temperatur von etwa 21° C auf, das durch den Tempel der Anahita geleitet wurde. Ein natürliches vulkanisches Gas, das durch Keramikrohre in den ateshkadeh (Feuertempel) geführt wurde, nährte dort eine ewige Flamme. Das Feuerheiligtum befand sich nördlich des Sees und bildete das Zentrum der Anlage.
Das Südportal
Hier befand sich der Süd-Iwan
Die See-Arkade
Westlich am See entlang nach Norden lagen die See-Arkaden mit einem Säulengang. Die Arkade besteht aus einer Rückwand, die regelmäßig Öffnungen aufweist, und einer Reihe quadratischer Pfeiler. Dahinter befand sich eine Reihe von Gebäuden, die als Wohnhäuser für Herrscherfrauen, Höflinge und Wachen dienten.
Das Dodecagon
Die Vier-Säulen-Halle
Auffallend ist ein Gebäude aus Feldsteinen von 20,5 x 20,5 Metern Grundfläche, das wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert stammt, in dem jetzt das Museum untergebracht ist. Es enthält Säulenfüße und Säulenschäfte von vier Säulen (daher der Name) aus rotem Sandstein. Der Boden war mit Sandsteinplatten gepflastert. Die Türpfosten waren mit Sandsteinblöcken verziert, die mit geknoteten Bändern verziert waren, oder mit vierblättrigen Blüten. Die Meinungen über die ursprüngliche Funktion dieses Gebäudes reichen von einer Versammlungshalle, zu einer Residenz, einem Rathaus bis zu einem buddhistischen Tempel.
Gasrohre aus islamischer Zeit.
Teile des Ornaments aus dem 12.- bis 13. Jahrhundert.
Feueraltar und Gasrohre
Die westliche See-Arkade endet am West-Iwan.
Der West-Iwan
Der sog. westliche Iwan war eine große, auf drei Seiten geschlossene, überwölbte Halle, bei der es sich wahrscheinlich um den Thronsaal der sassanidischen Könige handelt. Ab dem 15. Jh. wurde die Anlage verlassen und der stetige Verfall begann. Der Verfall war bis in das frühe 20. Jh. ungebremst und führte zum Einsturz der südlichen Wand des Iwans zwischen 1937 und 1959. Die auffallenden Pfeiler- und Mauerreste stammen von der nördlichen Wand des Ilkhanidischen Hauptsaals. Die gravierenden Bauschäden an der verbleibenden Nordwand führten dazu, dass sie mit einem Stützgerüst gesichert werden musste.
Der Ivan wurde über den Fundamenten des sassanidischen westlichen Ivan-Komplexes errichtet und war mit einer Kuppel überwölbt. Jede Wand hatte drei Nischen mit Muqarnas (Halbkuppeln). Der Ivan war mit sechszackigen, sechseckigen und doppelten fünfeckigen Kacheln sowie bemaltem Stuck verziert.
An der Westseite befinden sich zwei Oktagone.
Das nördliche Oktagon
Das nördliche Oktagon enthält eine Nische von 3 m Tiefe auf jeder Seite des Achtecks. Die Nischen waren mit bemaltem Stuck und Fliesen mit Reliefs von Drachen- und Phönixfiguren sowie pflanzlichen Ornamenten bedeckt. Der zentrale Raum war mit einer Kuppel überwölbt. Das Oktagon könnte als privater Speisesaal gedient haben.
Aussicht aus dem Nord-Oktagon auf den Vulkankegel Zendan-e Soleyman
Das südliche Oktagon
Das südliche Achteck hat auch Bänke an den Wänden und in den Nischen, eine an jeder Seite des Achtecks, aber der Innenraum ist anders angeordnet als der des nördlichen Achtecks. Die Nischen scheinen unabhängige Räume gewesen zu sein, die möglicherweise als Schlafzimmer gedient haben.
Gewölbe rechts und links vom West-Iwan - auf beiden Seiten des Iwans befinden sich Gewölbe.
Der sassanidische Gewölbegang an der Südseite (rechts des West-Iwans) wird als Verbindung aus dem Palastbereich zur Seerandbebauung gedeutet.
Das linke Gewölbe
Rechts neben dem Gewölbe ist das nördliche Oktagon zu sehen.
Nordwestlich der Wand des Nord-Iwans erstreckt sich das Gelände mit den Heiligtümern.
Der Tempelkomplex bestand aus zwei Tempelanlagen, einem größeren öffentlichen Tempelbezirk im Osten und einem kleineren, welcher der Königsfamilie vorbehalten war, im Westen. Letzterer grenzte im Südwesten an den Königspalast.
Königliche Tempelanlage
Der eigentliche Tempel bestand aus einer geraden Abfolge von zwei dreiflügeligen Säulenhallen, die erste mit rechteckigen, die zweite mit runden Säulen (4) aus Stein und gebrannten Ziegeln, aus Vorräumen und einem kreuzförmigen, gewölbten Keller, in dem der untere Teil eines Feueraltars erhalten ist.
Links davon schloss sich ein großer kreuzförmiger Saal mit zentraler Kuppel an. Die südlich angrenzenden Räume, ein Speisesaal und drei Toilettenräume lassen darauf schließen, dass der Saal für Festlichkeiten mit Banketten verwendet wurde.
Der Speisesaal
Haupttempel
Durch einen Nord-Süd verlaufenden Korridor war das königliche Heiligtum vom öffentlichen Heiligtum im Osten getrennt. Der Zugang erfolgte durch den Nord-Iwan, der gleichzeitig als Süd-Iwan des nördlich sich anschließenden Hauptfeuertempels fungierte. Die Ausstattung dieses Iwans soll prachtvoll gewesen sein. Die Auskleidung des Bogens als Himmelsfirmament und monumentaler Darstellungen von Sonne, Mond und Planeten mit den Tierkreiszeichen verliehen ihm eine kosmische Dimension. Der Legende nach gab es einen kostbaren beweglichen Thron, der möglicherweise auf dem vor dem linken Pfeiler des Iwans befindlichen vier Meter breiten, steinernen Podium gestanden haben könnte.
Podium
Vor dem Heiligtum steht ein Podium (4 x 3,5 m) aus perfekt polierten Steinblöcken mit einer kleinen Treppe. Wahrscheinlich trug sie einen Freiluftthron.
Unmittelbar hinter dem Nordiwan stand der Feuertempel, ein Vier-Gewölbe-Bau oder Chahartaq, wo das ewige Feuer verehrt wurde.
Adur Gushnasp Feuer-Tempel
Nördlich schloss sich ein kleinerer Iwan an, der zu einem großen Arkadenhof überleitete. Dieser diente vermutlich als Versammlungsplatz für die Pilger, die an der Verehrung des Feuers teilnehmen konnten. Auf dem Weg zum Nordtor fand man seitlich in den Vorhöfen Unterkünfte, Toiletten, Votivgaben und Tonbullen.
Das Nordtor
Ateshkadeh
Östlich des Hauptfeuertempels befanden sich das Atashkadeh, ein kleinerer Kreuzkuppelraum, als Lager von Feuerholz für zeremonielle Zwecke, und Schatzräume.
Ein Tempel, der Anahita zugeschrieben wird, der Göttin des Wassers. In diesem Tempel wurde Wasser geweiht. Um sich Anahita gewogen zu machen, wurden in Kriegszeiten wertvolle und kostbare Votivgegenstände in den See geworfen.
Das nördliche Portico
Der Ost-Iwan
Ein Überlauf des Sees.
Der Zendan-e Soleyman
Der Zendan-e Soleyman (Gefängnis des Salomon), 3 km westlich von Takht-e Soleyman, ist ein aus Sinterablagerungen gebildeter Bergkegel von etwa 100 Metern Höhe. In ihm befindet sich ein 80 m tiefer Krater von etwa 65 Metern Durchmesser, der einstmals mit Wasser gefüllt war. Hier stand in mannäischer Zeit (830- 650 v.Chr.) ein Heiligtum, dessen Mauerreste sich ringförmig um den Krater ziehen.
Der Zendan-e Soleyman war vermutlich ein heiliger Ort, bevor er nach Takht-e Soleyman verlegt wurde. Es ist nicht klar, wann genau das Gelände verlassen wurde.
Wie Takht-e Soleyman hat auch dieser Bergkomplex seinen Namen vom biblischen König, der der Legende nach hier Dämonen einsperrte.
Das Foto in die schwindelerregende Tiefe konnte nur mit äußerster Überwindung vom Kraterrand gemacht werden.
Ein Blick in die sanfte Landschaft.
Zurück in Zanjan.
Die beeindruckende moderne elegante Brücke als Kontrapunkt zu der Hosseinieh Azam Zanjan-Moschee mit der goldenen Kuppel. Hier finden jährlich am 8. Muharram (einer der vier heiligen Monate, in denen keine Kriege geführt werden dürfen - Ashura) eine Trauerprozession mit etwa 200000 Teilnehmern statt.
Auf der Suche nach einer bestimmten Pizzeria - danach ist uns heute zumute -, fragen uns die beiden Studenten, ob sie uns helfen können. Sie können und führen uns zu besagtem Lokal. Sie kommen gerade aus ihrem Englisch-Kurs und freuen sich über die Praxis mit uns. Wir laden sie ein, sie sind sich aber nicht schlüssig, ob sie das annehmen wollen. Wir stellen ihnen anheim und gehen rein. Nachdem sie das ausdiskutiert haben, kommen sie dann doch rein, wollen aber selbst bezahlen. Kommt jedoch nicht in Frage. Wir verbringen mit ihnen einen netten Abend. Es ist für sie das erste Mal, dass sie mit Ausländern zusammen sind. Wir sind froh, dass sie bei uns sind. Ohne sie wären wir aufgeschmissen gewesen. Es gibt zwar eine lange Pizzakarte, aber nur auf Farsi und die Bedienungen können kein Englisch.
Zanjan - Basar
Ein feiner übersichtlicher Basar mit einer Karawanserei und netten Innenhöfen.
Das Heilkräuter-Museum.
Das Teehaus
Die Auswahl des Tees fällt nicht leicht und bedarf kundiger Beratung.
Im Hof wir gerade eine Vorlesung abgehalten.
Eine Fußgängerzone
Jame-Moschee
Das Eingangsportal
Der Innenhof
An den Hofseiten sind die Trakte mit Arkaden versehen.
Die Seitentrakte enthalten Räume für Theologiestudenten.
Khanum-Moschee (Frauen-Moschee)
Das Eingangsportal
Tofighi Palast
Ein historischen Gebäude aus der Qajar- und der Pahlavi-Ära.
Zolfaqari-Palast
Der Zolfaqari-Palast, der aus qajarischer Zeit stammt, beherbergt das Zanjan-Museum mit einigen über 1700 bis 2000 Jahren alten Mumien von Männern aus einem Salzbergwerk.
Rakhtshui-Khaneh (Waschhaus)
In dem früheren traditionellen Waschhaus wurde ein ethnologisches Museum eingerichtet.
Der Innenhof
Rasul-Ullah-Moschee
Die Moschee eingerahmt von dem gigantischen Revolutionsdenkmal.
Die Rückfahrt
Busterminal